drauf clicken machts Bild größer
03. Juni 2018Wir, Banu und Herrchen, sind am wilden Teil der Argen unterwegs. Ihre beiden Töchter waren bereits am Vormittag auf einer Runde dabei und jetzt darf Frau Mama mal wieder alleine mit auf Tour. Die Temperatur befindet sich in einem erträglichen Bereich und wir durchstreifen das schattige Ufer. Doch Banu ist etwas nervös und beschnuppert aufgeregt jede Ecke, jeden größeren Grasbüschel und jeden auffälligen Stein auf unserem Weg. Sie scheint einen, ihr wohl bekannten, Geruch in der Nase zu haben und freut sich wohl schon, mit einem Bild vor ihrem inneren Auge, über ein aufeinander treffen. Es wir wohl ihr Sohnemann Arco sein der hier kurz vor uns diesen Weg schon entlang getrottet ist. Und prompt sprechen uns ein paar Wanderer an:"Gerade trafen wir schon auf so einen Hund". Meine Rückfrage bezüglich der Größe wurde jedoch mit einem "etwa gleich groß" beantwortet was die Anwesenheit Arcos, der doch deutlich höher ist als Banu, eher ausschließen würde.
Aber hartnäckig wie unsere Banu ist gibt sie nicht auf. Sie wird die Quelle dieser Spur schon entdecken und zwingt mich dazu einen deutlichen Zahn zuzulegen. Also geht es immer flotter den Weg entlang bis ich mich dazu entschließe einfach mal die Seite zu wechseln auf durch die flache Argen auf die andere Seite zu wechseln. Sie findet das auch gar nicht störend, kommt man im Flussbett doch auf direkterem Weg voran. Die Nase jedoch bleibt fest auf das jetzt gegenüber liegende Ufer fixiert und plötzlich entscheidet sie es ist Zeit wieder auf die andere Seite zu gehen. Nun ja, gehen trifft es nicht ganz denn, hier ist es ein paar Zentimeter tiefer, Banu schwimmt ans richtige Ufer und ich muss hinterher. Fast bis zur Hüfte steht mir jetzt das Wasser aber alles rufen hilft nicht mehr viel. Sie will weiter und ihr Mutterinstinkt lässt sie nicht mehr zur Ruhe kommen.
Dann ist es geschafft, Arco und Herrchen kommen uns entgegen und Banu ist überglücklich. Vor ihrem Sohn legt sie sich auf den Rücken als wenn der "Big Boss" persönlich vor ihr stünde. Es wird sich gegenseitig beschnüffelt und die beiden sind wie immer ein Herz und eine Seele. Solche Zufallsbegegnungen haben immer einen ganz besonderen Reiz, zeigen sie mir doch dass unsere Wölfchen immer genau wissen wo sie hingehören und mit wem sie welche Erfahrungen gemacht haben. Und Familie ist eben Familie.
In so einer Pose sieht er richtig beeindruckend aus und er ist sich seiner Größe mittlerweile auch durchaus bewusst. Unterbuttern lässt er sich nicht mehr so einfach und ich muss bei seinen stürmischen Begrüßungen immer aufpassen dass er mich mit seinem Schwung nicht auf den Boden wirft.
Und baden geht er auch sehr gerne. Jede Bewegung auf der anderen Flussseite wird mit Argusaugen sondiert und sollte sich dort etwas wichtiges befinden würde er mit Sicherheit die Argen auch durchqueren. Heute sind es nur ein paar Spaziergänger die auf dem gegenüber liegenden Weg entlang laufen und so kann er sich bald wieder beruhigen und erst mal das ganze Wasser wieder aus dem Fell schleudern. Viel wichtiger ist im Moment ohnehin Banu. Bis auf die vielen sonstigen Geruchsspuren. Arco nimmt diese immer besonders aufmerksam in "Nasenschein" und hört erst auf wenn alle Fragen beantwortet sind. Gerade so wie auch unsere Abeni die von jedem Marker gerne ein Stück mit nach Hause nehmen würde.
Und dann finden die beiden in die übliche Ruhe, die mich immer so bei den Wolfhunden beeindruckt, zurück. Wir spazieren auf unserer Runde weiter zum Ausgangspunkt und die beiden laufen ruhig neben her. Die Aufmerksamkeit ist aber immer gegeben, denn bleibt einer stehen geht auch die andere nicht weiter. Die Gruppe muss zusammen bleiben und in aller Stille wird diese Regel auch heute nicht verletzt. Erst am Parkplatz angekommen ist es dann wieder der Mensch der hier einen Riegel vorschieben muss, nämlich den der Hundebox in den Banu jetzt wieder sitzt, auf dem Weg zurück zum Rest ihrer Familie.
Bis zum nächsten Mal, Arco.