13. und 14. April 2024


DSC 8059Familienausflug nach Morgenbach – das ist immer ein Highlight für uns. Abgeschieden vom Rest der Welt verbringen wir ruhige Stunden am Rand der Alpen. Auch wenn wir immer weniger werden, mit großer Freude sehen wir uns wieder. Die Wölfchen unterhalten sich erst mal auf der angrenzenden Blumenwiese und erzählen sich die letzten Neuigkeiten. Und es wird gespielt, vor allem Schiriki und Aiyana toben gleich ein paar Runden durch das frische Grün und lassen ihrem Bewegungsdrang freien Lauf, während sich die Zweibeiner mit einer Tasse Kaffee in die Sonne setzen. Bei fast sommerlichen Temperaturen wird der Grill angezündet und auch wir Menschen verfallen dem süßen Nichtstun, nach menschlichen Maßstäben gemessen, und genießen das Beisammensein. Wir haben uns im Laufe dieses Nachmittags so vieles zu erzählen dass die Zeit nicht kurzweiliger sein könnte. Zwischendurch bestaunen wir immer wieder mit freudigen Blicken dass die familiäre Bindung zwischen den Vierbeiner noch genau so intensiv ist wie bei unserem letzten Zusammentreffen.


DSC 8201So verfliegen die Stunden in aller Gelassenheit bis uns die langsam untergehende Sonne dazu zwingt wieder etwas aktiver zu werden. Es ist kühl geworden als der Herr des Hauses Scheit um Scheit Holz zusammenträgt und für uns die Feuertonne in Brand setzt. Die Fellnasen, hauptsächlich die zwei jungen, haben den ganzen Nachmittag nicht aufgehört sich immer wieder durch den Garten zu jagen und auch jetzt mit der beginnenden Dunkelheit ist für die zwei noch kein Ende ihres Sozialspiels in Sicht. Im sanften Feuerschein huschen sie auf leisen Pfoten immer wieder vorbei während wir im Halbkreis um die herrliche archaische Wärmequelle sitzen und uns Geschichten vergangener Tage erzählen. Immer wieder erinnern wir uns während dessen an die bereits gegangenen Seelchen in der Sicherheit uns eines Tages wiederzusehen. So viele schöne Momente haben wir schon zusammen erleben dürfen und hoffen auf weitere glückliche Stunden. Mit der immer kleiner werdenden Glut ziehen wir uns dann zur Nachtruhe zurück, schließen die Augen und versinken in Träume voll mit langen Nasen, spitzen Ohren und dem sanften Blick eines felltragenden Begleiters.


DSC 8059Als wenige Stunden später der Morgen erwacht und sich die Sonne langsam über der Landschaft erhebt wirft sie ihr noch zaghaftes Licht auf den vor uns liegenden Hügel, taucht diesen dabei in warme Farben und gibt das Startsignal für diesen Tag. Es ist noch sehr still während die Vierbeiner ihr allmorgendliches Ritual abhalten, von einer Schlafstätte zur anderen laufen um jedes Familienmitglied, dessen Stimmung aufnehmend, zu begrüßen. Nach dieser Kontrolle des allgemeinen Befindens steht die Prüfung des Umfeldes an. Ein bisschen Markieren hier, etwas Schnüffeln dort, so beginnt der Tag für Banu, Aiyana und Schiriki. Während wir uns zum Frühstück an den Tisch setzen sind die Wölfchen dann schon wieder im Garten unterwegs und schauen nur ab und zu bei uns vorbei, immer in der Hoffnung ein kleines Leckerchen zu ergattern. Anschließend begeben wir uns auf eine kleine Runde hinauf zur Anhöhe und genießen dabei die frische Morgenluft sowie den Blick zu den nahe gelegenen Bergen die teilweise noch Schnee auf ihren Gipfeln tragen.


DSC 8098Zurück gekommen naht dann auch schon wieder der Moment des Abschieds und mit sanftem Blick, sich gegenseitig eines baldigen Wiedersehens versichernd, begegnen sich Hund und Mensch, reiben die Nasen aneinander oder nehmen sich in die Arme. Ein letzter Gruß durch die kalte Scheibe des Autos und nach wenigen Augenblicken ist dieser ruhige Ort den Blicken entschwunden. Es war wieder sehr schön bei euch, wir genossen die Stunden des Beisammenseins und hoffen dass die Zeit bis zum nächsten Mal wie im Fluge vergehen möge. Schon so viele Jahre kennen wir uns, sind so vertraut miteinander und können uns wirklich gut riechen, scheint dieses Bild zu sagen. So wollen wir es weiter halten und verabschieden uns mit tief empfundenen Dank vom beschaulichen Morgenbach am Rand der bayrischen Alpen.

Weitere Bilder unserer Zusammenkunft finden sich in der Galerie.

 


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30. März 2024
DSC 7963Am Samstag vor Ostern zieht es uns wieder ins Allgäu, in der Hoffnung dass das trübe, aber trockene Wetter manch anderen davon abhält. Und es ist tatsächlich eher ruhig als wir vor dem Anlaufen der Mittagbahn bereits ein gutes Stück in Richtung Bergstation geschafft haben. Wir wollen vor im Verlauf unseres Weges den Steineberg passieren und über den Stuiben hinab durch das nördlich gelegene Hochtal noch das Immenstädter Horn zu erreichen. Anschließen ginge es wieder zurück zum Ausgangspunkt. Aiyana lernt gleich mal einen Spielkameraden kennen. Kurz vor einer Wegbiegung wird sie unversehens sehr aufgeregt und streckt ihre Nasen zur vor uns liegenden Kuppe hinauf. Ich erkennen nichts bis wir die Kehre durchlaufen sind, dann steht er da. Ein Einheimischer freut sich schon auf das Zusammentreffen und lädt mein Wölfchen gleich zum Spielen ein. Nach ein paar Runden Fangenspiel begleitet uns der sehr ausgeglichene Bergbewohner ein Stück bis er von seinem Herrchen das unten an der Baumgruppe zugange war zurück gerufen wird. Als weiter Aiyana, wir haben noch ein gutes Stück weg vor uns.


DSC 7976Saharastaub liegt mit dem stürmischen Südwestwind in der Luft und trübt die Aussicht stark ein. Auf den hohen Gipfeln liegt noch ordentlich Schnee während wir schon angenehme Temperaturen genießen können. Zumindest bis zu dem Punkt an dem wir die letzten Ausläufer der Nagelfluhkette überschreiten. Hier schreit uns der Wind förmlich entgegen und drückt die Bäume ob dieses Naturschauspiels heftig zur Seite. An der Bergstation angekommen packe ich dann erst mal wärmere Kleidung aus um der Auskühlung entgegen zuwirken. Aiyana erschreckt sich kurz als wir plötzlich von der Seite angebellt werden. Ein kleiner Vierbeiner versteckt sich bei Frauchen, hat aber ausreichend Mut um uns seine Meinung entgegen zu schmettern – „bleibt mir blos von der Pelle“. Wir setzen uns erst mal nieder und genießen den Anblick der Sandumtobten Gipfel, soweit wir sie denn überhaupt erkennen können. Als wir schließlich wieder aufbrechen, den Bärenpass hinter uns lassen und den Anstieg zum Steineberg in Angriff nehmen, kommen in mir Befürchtungen auf. Es liegt noch Schnee und dort oben müssen wir, da wir nicht mittels Leiter den Gipfel erklimmen können, an der Nordseite der Felsens, auf schmalem Pfad den Koloss umgehen. Na hoffentlich klappt das.


DSC 7963Dort oben angekommen, auf dem Felsblock erkennt man die Emporsteigende Spitze der Leiter, versuchen wir nach einer kleinen Verschnaufpause den Weg an der rechten Flanke der Steilwand zu erkunden. Ein Durchkommen jedoch ist nicht möglich als wir nach ungefähr zweidritteln des Pfades das nächste Teilstück nicht wirklich einschätzen können. Das Steil nach rechts abfallende Gelände ist Schneebedeckt und der dort, unsichtbar vergrabene, nur zwanzig bis dreißig Zentimeter breite, mit lockerem Kies bedeckte Weg ist nicht erkennbar. Die Gefahr auf lockerem Untergrund keinen Halt zu finden und hangabwärts zu rutschen erscheint mir doch zu groß als dass es sich für Aiyana und mich rechtfertigen würde weiter zu gehen. Auch das Aufsteigen durch die schmale Rinne in der Felswand bietet sich nicht wirklich an da schon das erste Stück rund drei Meter senkrecht nach oben weist. Die Vernunft obsiegt und so treten wir von hier aus den Rückweg an.


DSC 7976Zurück am Bärenpass beschließen wir erst mal eine ausgedehnte Mittagspause einzulegen, Zeit haben wir, aufgrund der Wegverkürzung, jetzt ausreichend. Und dann findet zumindest Aiyana noch einen schönen Ausgleich für diesen Tag. Eine fremde Fellnase kommt auf uns, nach vorheriger Absprache, auf uns zu gerannt und versucht unverzüglich sich bei uns einzuschmeicheln. Ein Küsschen hier, ein Küsschen da, nimmt er den Geruch auf und zeigt sich gleich sehr begeistert. Die zwei rennen umher verstehen sich auf Anhieb sehr gut. Ohne die Zuhause gebliebene Banu scheint mir ihre Tochter deutlich zurück haltender zu sein. Es fehlt ihr wohl die Sicherheit die ihr Mama immer geben konnte und ihr weniger imposant auftretendes Gebaren wirkt sich auf die Selbstsicherheit der andere Vierbeiner aus. Der Rückweg gestaltet sich dann fast schon etwas eintönig, wären da nicht die vielen Radler, die mal bergauf und mal bergab an uns vorbei ziehen. Aber selbst diese lassen Aiyana heute kalt und wir können entspannt das Stück bis zurück zur Talstation der Mittagbahn hinter uns bringen..


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9. März 2024
DSC 7861Die ersten Frühlingstage sorgen für Wanderlust und dafür dass wir heute morgen auf dem Parkplatz der Imbergbahn unsere Sachen zusammen packen und uns auf den Weg zum Hochmoor machen. Hier oben scheint sich der Winter noch gegen die wärmeren Monate zur Wehr zu setzen. Wie Inseln liegen vereinzelt, nicht ganz passend zu den warmen Sonnentrahlen, Schneefelder in der Landschaft. Dort wo die Wärme nur für kurze Zeit hingelangt ist der Boden noch großflächig bedeckt, insbesondere unterhalb des Höhenzuges des Hochgrats. Die Skisaison wurde bereits beendet und so ist heute morgen nicht viel los als ich mit Herrchen zusammen zur Bergstation der Bahn marschiere. Ganz ungewohnt bin ich heute ohne Mama unterwegs da sie mittlerweile doch sehr eingeschränkt ist. Nur noch eine Stunde können wir mit ihr spazieren gehen und so werden die zukünftigen Runden ungewöhnlich ruhig werden.


DSC 7871Bei erreichen der ersten, noch verlassenen Alphütte stehen wir dann auch schon vor dem ersten großen Schneehaufen der sich zwischen dem Haupt- und einem Nebengebäude auftürmt und während Zweibeiner sich abmühen müssen springe ich mal kurz oben auf den Hügel um eine bessere Aussicht zu haben. Tja, vier Beine müsste man haben. Ich könnte von hier aus gleich noch aufs Dach springen aber wir wollen es ja nicht übertreiben. Die Gerüche des letzten Sommers halten sich noch immer im verwaisten Stall und ich schaue mich vorsichtshalber um ob nicht doch schon Kühe zu sehen sind. Aber nein, das wird noch einige Zeit dauern bis hier wieder gegrast wird. Und so geht es weiter, vorbei an den vielen kleinen Baumgruppen in denen schon wieder reges Treiben herrscht.


DSC 7861Das fröhliche geplätscher des Baches, der sich durch das Hochmoor schlängelt, mutet schon sehr frühlingshaft an. Mit den vielen glitzernden Lichtern auf seiner glasklaren Oberfläche und dem glänzenden Flussbett darunter sieht er aus wie ein Strom aus Gold der uns zu einer kurzen Rast mit baumelnder Seele anstiftet. Dann wird es nochmal so richtig winterlich als wir auf dem folgenden Teilstück entlang des Höhenzuges zwischen zwanzig und vierzig Zentimeter Schnee unter den Pfoten haben. Da muss sich Herrchen ganz schön anstrengen um vorwärts zu kommen denn mit jedem Schritt hört man wie er tief in die weiße Masse einsinkt. Für mich ist das ganze ein Kinderspiel wenn ich mir, mit gespreizten Zehen, wie auf Watte meinen Weg suche. Nur die intensive Sonneneinstrahlung macht mir etwas zu schaffen. Mit zugekniffenen Augen versuche ich dem vielen Licht etwas entgegen zu setzen und dabei leidet die Fernsicht etwas. Eine Freude ist es dennoch hier unterwegs zu sein, schon alleine wegen der Einsamkeit, denn viele Zweibeiner scheinen sich in den letzten Tagen nicht hier durch bewegt zu haben. Lediglich eine Spur ist vor uns zu sehen und so kann ich vollkommen entspannt mal hier und mal da meine Nase in den Schnee stecken um nach interessanten Spuren zu schnüffeln. Beim nächsten Felsbrocken der sich aus der weißen Masse erhebt legen wir dann eine weitere kleine Verschnaufpause ein. Und es gibt ein paar Stücke Trockenfleisch für mich – lecker. So gestärkt treten wir dann den Weg zurück ins Tal an.


DSC 7951Ach Mama, könntest du doch nur mit uns zusammen die schöne Landschaft und die Ruhe genießen. Aber du liegst jetzt sicherlich Zuhause auf dem Sofa und erwartest unsere Heimkehr. Für uns ist die heutige Runde aber noch nicht beendet. Am Boden des Hochtales angekommen müssen wir auf der gegenüberliegenden Seite gleich wieder hinauf um den Sattel am Imberghaus zu überqueren und danach den Weg zurück zur Talstation der Seilbahn zu nehmen. Auf diesem letzten Teilstück zeige ich Herrchen dass ich eigentlich noch keine Lust habe ins Auto zu steigen und versuche bei jeder Gelegenheit mich abzusetzen. Mal hangauf und mal hangab unterlaufe ich immer wieder seine Bemühungen meine Leine in die Hand zu bekommen. Erst kurz vor dem ersten Hof im Tal gebe ich dann jedoch nach und schließlich werde ich verladen und wir machen uns auf dem Heimweg. Zuhause werde ich einiges zu erzählen haben.

Weitere Bilder lassen sich in der Galerie betrachten.


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