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Zu Hause regnet es schon den ganzen Tag aber 100m höher soll es wildes Schneetreiben geben. Also fahren wir kurzentschlossen ins Allgäu, nach Lindenberg um vom Waldsee aus eine Runde durch die frisch verschneite Landschaft zu genießen. Noch schnell bei Arco nachgefragt, ja er wird uns begleiten. Da werden sich die Damen aber freuen. Schon der Weg hinauf erfordert etwas Nerven denn ab Lindau herrscht Schneetreiben und wir müssen vorsichtig fahren. Die Serpentinen des Rohrachs meiden wir und nehmen vorsichtshalber den Weg außen herum und stehen nach einer deutlich längeren Fahrzeit auf dem, zum Glück frei geräumten, Parkplatz. Alles aussteigen, der Spaß kann beginnen. Die Schneeschuhe lassen wir im Auto, warum auch nicht, es schneit ja nur wie verrückt! Am Anfang sind die Wege noch ausreichend geräumt und eine Pistenraupe zieht blinkend vor uns vorbei, die Langlaufloipe muss gespurt werden. Uns stört das nicht da wir diese nur ein paar mal queren müssen, ansonsten gehen uns die Wintersportler hier nichts an.
Und dann heißt es Leinen los, die Damen und der Herr dürfen sich austoben. Und so rennen die vier dann los und bemerken urplötzlich dass das gar nicht so einfach ist denn bei jedem Schritt droht das Einsinken bis zum Oberkörper und es bleibt nur noch ein erstaunter Blick ob des abrupten Anhaltens. Da muss jeder Schritt wohl überlegt sein, das verträgt sich aber nicht mit dem Wunsch nach schnellem Rennen. Wir marschieren also weiter und verlassen dann bei Eintritt in den Wald die geräumten Wege. Und da wird es anstrengend. Ach könnten wir doch jetzt die Schneeschuhe an die Füße schnallen und uns bequem auf der harschigen Oberfläche bewegen. Man sollte eben doch immer auf alles vorbereitet sein. Und so kämpfen wir uns dann ein paar Kilometer durch knietiefen Schnee immer wieder unterbrochen von kleinen Verschnaufpausen und selbst die Vierbeiner haben so ihre Probleme mit dem Einsinken.
Der Weg ist fast unberührt und es wundert nicht dass die Spürnasen so manche Wildfährte, meist von Rehen entdecken und diese zu verfolgen wünschen. Als dann plötzlich auch noch zwei dieser Waldbewohner an einer Steilwand vor uns zu fliehen versuchen herrscht kurzfristig etwas Hektik und wir machen das wir weiter kommen. Über einige umgestürzte Bäume die uns den Weg versperren, teilweise auch an diesen, durchs Unterholz, vorbei erreichen wir schließlich abgekämpft den Abzweig den wir nun wieder hinauf zum höher gelegenen Plateau einschlagen. Durch den tiefen Hohlweg, hier liegt deutlich weniger Schnee, kommen wir jetzt ganz gut voran und erreichen schließlich die Wiese an der entlang der nächste Teil des Weges führt. Aber oh je, auch hier ist der Schnee so tief und der Untergrund so weich dass wir immer wieder tief einsinken. So ist das Wandern doch sehr anstrengend.
Als wir dann endlich die Straße erreichen sind wir doch sehr erleichtert und freuen uns jetzt auf den angenehmeren Teil des Weges. Aber weit gefehlt, zwei Ecken weiter hat das Räumteam seine Arbeit wieder eingestellt und wir müssen uns erneut der wilden Natur stellen. Die zwei uns entgegen kommenden Wanderer mit Schneeschuhen an den Füßen machen es sich da zu einfach, so kann es jeder fällt mir dabei nur ein. Die Gegenfrage wo wir denn unseren Schlitten gelassen hätten bleibt hingegen von uns unbeantwortet. Es geht jetzt durch das Hochmoor und eine Stelle an der ein Bach den Untergrund frei gespült hat zeigt uns deutlich dass wir uns auf dem Schnee rund einen Meter über dem Boden bewegen. Zudem wird es immer schwerer den Weg noch zu erkennen. Teils wegen des vielen Schnees, teils auch wegen der vielen umgeknickten und herunter gedrückten Bäume und Sträucher.
Und jetzt sind wir wieder am Waldsee und freuen uns dass hier die Wege wieder "entschneet" sind. Nur nehmen hier die Begegnungen mit anderen Zweibeinern wieder zu und wir wundern uns nicht als wir eine Gruppe mit vier Retrievern auf uns zukommen sehen. Da wird es plötzlich nochmals sehr aufregend, die andere Gruppe ist jedoch sehr diszipliniert und so verläuft die Begegnung zwar unter sorgsamer Aufsicht von Banu aber ansonsten gänzlich entspannt.
Schließlich kommen wir wieder am Parkplatz an, alle Wölfchen werden eingeladen, die nassen Klamotten kommen erst mal nach hinten und wir hoffen auf einen unfallfreien Rückweg. Das Schneegestöber nimmt weiter zu, die Straßen sind verschneit und wir müssen ein paar Kilometer bergab. Dank der ständig auf- und abfahrenden Räumfahrzeuge haben wir alles gut unter Kontrolle und kommen schließlich wieder wohlbehalten am Heimatort an.
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