Wilde Wasser im Schnee

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17. Februar 2019
 DSC0077Nach kalter Nacht machen wir uns mit dem Sonnenaufgang auf den Weg zu den Buchenegger Wasserfällen. Auf dem vereisten Weg müssen wir aufpassen dass wir nicht gleich den nächsten Abhang runter rutschen und das Überqueren des Tarzanstegs ist ein richtiges Wagnis. Banu benötigt etwas mehr Zuspruch meinerseits da die kleine Brücke mit einem halben Meter Schnee und Eis bedeckt ist. Die Konstruktion trägt uns mit knarrenden Tragseilen und ich bin doch etwas erleichtert als wir auf der anderen Seite ankommen. Das wäre ein toller Anfang gewesen wenn wir plötzlich im kalten Wasser der Weissach gestanden wären. Der folgende Anstieg bringt uns dem ersten Hang mit intensiver Sonneneinstrahlung immer näher und dort angekommen könnte ich mich eigentlich gemütlich in die wärmenden Strahlen setzen. Die Fellnasen laufen auf der gefrorenen Oberfläche hin und her und haben wohl schon wieder irgendwelche Wildtierspuren entdeckt.


 DSC0094Also verschaffen sich die drei einen Überblick, können aber auch auf diese Weise nichts finden und so haben die Damen erst mal etwas Zeit zum Spielen. Abeni jagt Aiyana, Aiyana jagt Abeni, Aiyana jagt Banu ... und nach ein paar Minuten bilden sie ein Knäuel welches danach wieder entwirrt werden will. Noch ein Leckerchen zum Abschluss und wir können den Weg fortsetzen.


 DSC0099Allen voraus marschiert Aiyana und ist schwer damit beschäftigt sich Abeni von den Hinterläufen zu halten. Abeni kann es nicht sehen wenn ihre Schwester die Führung übernimmt und mit erhobener Rute die ersten Spuren in den Schnee setzt. Da muss sie etwas dagegen tun und zwickt mal ins Ohr, kneift sie in den Nacken oder versucht sie am Bein festzuhalten.


 DSC0114Als wir die Abbruchkante zum Abstieg hinunter zu den Wasserfällen erreichen sorgt der Anblick bei mir für etwas Nervosität. Der, in steilen Serpentinen, nach unten führende schmale Pfad ist mit gefrorenem Schnee bedeckt und sieht sehr rutschig aus. Da heißt es jetzt Leinen los, die Vierbeiner kommen da sicherlich gut durch, und ich stemme mich gegen die ansteigende Felswand um den Halt nicht zu verlieren. Als wir unten ankommen haben sich die Wölfchen eine Belohnung verdient, geduldig sind sie hinter mir her gelaufen und haben es vermieden sich an mir vorbei zu drängen. Ja, manchmal gelingt es ganz gut. Beim Anblick nach oben wird mir etwas mulmig und ich überlegen was wohl passiert wenn die über uns hängende Schneepracht abrutscht und auf uns runter klatscht. Aber für ein paar Bilder vom Wasserfall muss Zeit sein und auch die "gespielte Panik" als Abeni mal wieder etwas gehört haben will muss noch verarbeitet werden. Dann wird es Zeit wieder nach oben zu klettern und der auf dieser Seite bereits in Sonnenlicht stehende Hang hält nur ein paar kleinere Schwierigkeiten bereit.


 DSC0156Im strahlenden Sonnenschein muss ich erst mal ein paar Klamotten los werden und bei dieser Gelegenheit machen wir gleich noch eine ausgedehntere Mittagspause. Der Weg ist hier nicht mehr geräumt und so bin ich mittlerweile vollkommen alleine unterwegs. Nur die spärlichen Spuren im festen Schnee zeigen dass doch der eine oder andere hier mal lang kommt. Die Ruhe des Weges lockt jedoch auch vermehrt Wildtieren auf die unberührten Flächen und ich nehme vorsichtshalber die Leinen etwas fester, nicht dass Abeni und Aiyana noch in Jagdfieber geraten.


 DSC0183Und dann wieder so ein Moment in dem ich mich frage was die drei denn jetzt wieder gesehen oder gehört haben. Kopf hoch, Ohren justieren, Augen gerade aus und ich bin auf einen Schlag hellwach. Aber wie so oft ist nichts zu sehen. Ob die Damen mich wohl mürbe machen wollen damit ich irgendwann nachlässig werden? Aber nicht mit mir, diese Kopfhaltung löst in mir immer einen Alarm aus und ich achte darauf dass mir keine davon kommt.


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Und jetzt ein ausgedehntes Schneebad. Banu wirft sich auf den Rücken, rutscht ein Stück über den Boden, dann auch mal die Nase eintauchen und einfach das tolle Gefühl genießen.
 DSC0250Und ganz unvermutet nähern wir uns dem Ausgangspunkt, nicht jedoch ohne dass Abeni nochmal hinter Aiyana her hetzt. Ein paar mal im Kreis, mal bergauf und mal bergab. Banu steht die ganze Zeit neben mir und schaut den beiden verwundert zu mit einem fragenden Blick der sagt:"Na sowas, ob die beiden denn irgendwann mal genug kriegen?".

Am Ende lade ich die Damen mit den kalten Pfoten wieder ins Auto und mache mich auf den Heimweg. Früh genug um dem Trubel der Skifahrer zu entkommen. In einer Stunde geht hier bestimmt wieder nichts mehr weiter aber dann sind wir schon fast zu Hause.


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