Vom Mittag zum Steineberg

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23. Juni 2019
P1080237Der Aufstieg macht schon richtig Laune. Der Sessellift ist noch nicht in Betrieb und außer uns ist noch niemand unterwegs. Hier unten ziehen dichte Nebelschwaden durch das Steigbachtal an dem entlang wir uns gemächlichen Schrittes dem Mittag nähern. Ich hoffe schon auf einen sehr entspannten Aufstieg als wir im Bereich der Alpe oberhalb der Mittelstation auf eine eingepferchte Herde Kühe treffen. Leider führt der Weg mittendurch und ich mache mir schon etwas Sorgen das es wieder hektisch wird. Wie waren noch die 10 goldenen Regeln für die Weidenquerung die nach einem tödlichen Unfall in Österreich an allen Gattern angebracht wurden?

  • nicht den Jungtieren nähern
  • Ruhe bewahren
  • Hund an die Leine
  • ...

Ja wenn nur die Kühe das auch wüssten. Plötzliches Gebrüll der Rinder lässt mich das schlimmste befürchten und die erste Neugier der Huftiere veranlasst alle anderen uns auf den Pelz zu rücken. Als es immer schlimmer wird hilft nur noch das verlassen des Weges und die Rettung ins "Ugrechete". So erreichen wir schließlich das abschließende Tor und sind froh heil davon gekommen zu sein. Eine nachfolgende Wanderin meinte im Vorbeigehen noch:"Na da habt ihr ja für ganz schön Aufregung gesorgt". Ich hätt es mir und den Wölfchen gerne erspart.
P1080243Als wir etwas später die Bergstation nach einer kleinen Pause passiert haben begeben sich die Fellnasen mit mir im fast blickdichten Grau auf den Gratweg. Eine sonderbare Ruhe umgibt uns, nur die Vögel sind zu hören, die sonst vom Tal bis hier her dringenden Zivilisationsgeräusche sind wie abgestellt. Herrlich. Beim Blick nach unten wird klar auch die sichtbaren Zeichen der restlichen Welt sind verschwunden und ich bekomme ein beruhigendes Gefühl von Einsamkeit.


P1080245Die Natur lässt grüßen und hat hier den üblichen Weg einfach verschluckt. Sackgasse - so ein Schild habe ich bis heute in den Bergen auch noch nicht gesehen. Also außen herum und hoffen dass der neu angelegte Pfad gut ausgebaut ist. Der Boden ist ohnehin recht glitschig und eine Rutschpartie ins Tal käme meinen Verstellungen des heutigen Tages nicht sehr nahe. Die beiden Damen hingegen scheinen jeden Schritt zu genießen sind sie doch trotz Schleppleine sehr frei in ihren Bewegungen und können dem ab und an aufkommenden Drang nach einer kleine Kabbelei sorglos nachgehen. Banu ist hier nicht dabei, mit ihren neun Jahren darf sie sich vor solchen Touren auf das heimischen Sofa zurück ziehen.


 DSC0026Und dann kommen doch noch ein paar Leute unseren Weg entlang. Unversehens zieht sich Abeni ins Unterholz zurück und ich brauche einen Augenblick bis ich sie entdecke. Aiyana sieht das bedeutend gelassener. An sehr steilen Abhängen treibt Abeni mit ihrem Fluchttrieb ganz schön meinen Puls nach oben aber ihre Geschicklichkeit im Gelände zeigt mir jedes mal das sämtliche Sorgen unbegründet sind. Die kleine Dame schafft das schon. Und so meistern wir dann auch die schwierigsten Stellen des Weges wenn es, wie unten im Video zu sehen, links und rechts steil bergab geht.


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 DSC0041Auf dem Abstieg wird dann die erste Möglichkeit für eine ausgedehnte Mittagspause genutzt. Nach der notwendigen Wegzehr legen wir uns dann alle drei für ein Nickerchen ins Gras. Dank Klettergurt und angeleinten Wölfchen nicke auch ich dabei ein und werde erst wieder wach als mir die Sonne direkt ins Gesicht brennt. Schnell noch ein paar Bilder machen und dann geht es weiter bergab, zurück zum Ausgangspunkt.


 DSC0070Das letzte Teilstück über den Steigbachweg direkt durch die gleich benannte Schlucht. Die vielen Wasserfälle über die der Steigbach in Richtung Tal stürzt laden Abeni und Aiyana zum baden ein und so dauert es noch eine ganze Weile bis wir dieses Stück des Weges bewältigt haben. An der Talstation der Mittagbahn bekommen wir dann noch einen Fahrgast - ob wir denn nach Oberstaufen fahren würden. Vor lauter Schreck sind die Vierbeiner gleich in der Hundebox verschwunden und wir sind auf dem Heimweg an den Bodensee.


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