Fünf Wölfchen auf dem Brunnenkopf

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14. - 16. Juli 2020
DSC 0018Da sind wir also. Nach etwas mehr als zwei Stunden Autofahrt wird unser rollendes Zuhause auf dem Parkplatz abgestellt. Banu, Aiyana, Abeni und ich stehen im breiten Bachbett durch welches sich das Wasser seinen Weg bergab sucht. Die Sonne ist bereits hinter dem Bergkamm verschwunden und taucht die Landschaft in dunkler werdende Schatten. Nur die Wolken strahlen noch als Zeichen des vergehenden Tages. Und es ist ruhig. Selbst die nahe gelegene Straße vermag es nicht mir Geräusche in die Ohren zu treiben, ich höre nur das rauschen des Wassers und das knirschen von Kies unter meinen Schuhen. Die Wölfchen sind noch nicht ganz entspannt da etwas weiter entfernt noch andere Zweibeiner im Wasser stehen, aber das wird noch werden. Abeni und Aiyana erholen sich noch von den Strapazen der Fahrt und schleichen nur vorsichtig etwas umher. Und dann müssen wir uns etwas beeilen denn das Abendessen darf nicht vergessen werden.


DSC 0023Banu sucht sich nach kurzer Erholungspause eine ruhige Stelle um erst mal ihren Wasserhaushalt wieder aufzufüllen. Beim Autofahren sind die Vierbeiner immer sehr aufgeregt und das viele hecheln macht durstig.Und dann ziehen alle drei miteinander durch die einzelnen Arme dieses kleinen Paradieses mitten im Kiesbett. Dann geht es wieder zum Stellplatz und vollkommen alleine lassen wir uns das Abendessen schmecken.


DSC 0035Als die letzten Sonnenstrahlen nur noch die Wolken über uns erreichen endet der Tag mit schlafenden Wölfchen im Gras und Herrchen der noch genüßlich im Campingstuhl sitzt und sich das mitgebrachte Radler schmecken läßt. Schließlich bleibt mir nur noch die Damen ins Bettchen zu bringen, die Vorhänge zu schließen und mich ins kleine aber gemütliche Bettchen zu kuscheln. Ich schließe die Augen und höre noch eine Zeit lang den Damen zu wie sie sich immer tiefer in den Schlaf schnaufen. Gute Nacht und freut euch auf Morgen denn da kommt Besuch.


DSC 0041Morgens um halb sechs klinkelt der Wecker, es ist Zeit aufzustehen. Und trotz der unkenden Wettervorhersagen regnet es nicht. Die Sonne kommt bald hinter den Bäumen hervor und ich gehe mit den drei Fellnasen erst mal ins „Badezimmer“. Das eiskalte Wasser des schmalen Baches jagt mich in den beginnenden Tag und zurück an unserem "Wohnmobil" werden die guten Sachen für unser Frühstück ausgepackt. Erst mal den Gaskocher anschmeißen denn es soll frischen Kaffee geben. Und am rauschenden Bach genieße ich die nächste Stunde während die Wölfchen wohl schon die Anspannung bemerken.
Und dann ist es soweit – die Spitzohren sind da. Wie immer gibt es erst mal ein riesiges „Hallo“ als Schiriki seine Geschwister und auch Mama Banu entdeckt. Erst danach werde auch ich mit einem tiefen Brummton von ihm begrüßt. Als sich dann auch noch Timish langsam an mich heranschleicht ist das Glück perfekt. So starten wir dann recht bald unseren Wandertag in Richtung Brunnenkopf.


DSC 0086Der Aufstieg fällt uns nicht allzu schwer denn der gut ausgebaute Forstweg schlängelt sich gemächlich den Hang hinauf. Das beste aber ist es sind nur ganz vereinzelt Menschen zu entdecken, wohl eine Folge der Wettervorhersage. Wie immer gibt Schiriki den großen Max, Abeni und Aiyana buhlen mal wieder um seine Aufmerksamkeit während Banu das Ganze eher locker nimmt. Timish ist wie gewohnt im Unterholz und auf Anhöhen verschwunden während die Zweibeiner in „gepflegten“ Gesprächen die Situation soweit es eben geht unter Kontrolle halten. Während wir so bergauf marschieren schenkt uns die Natur dann doch noch etwas Abwechslung – es fängt an zu regnen. Also schnell die Jacken übergezogen und weiter geht es. An der Brunnenkopf Hütte angekommen zeigt sich der gesamte Bereich leer, wunderbar für uns kann doch hier eine entspannte Vesperpause eingelegt werden. Die Vierbeiner erkunden derweil die umliegenden Wiesen.


DSC 0094Timish verschafft sich einen Überblick um ja nichts zu verpassen und es gibt durchaus etwas zu sehen. Wir halten vorsichtshalber mit Ausschau nach den hier ansässigen Gämsen um im Notfall eingreifen zu können. Nach unserer Mittagspause ziehen wir weiter die Hänge entlang und erkunden die umliegenden Höhen. Die Sonne ist wieder zum Vorschein gekommen und wir genießen die wärmenden Strahlen.


Ein Rundblick von der Brunnenkopfhütte gibt Einblicke in die tief gefurchte Landschaft frei


DSC 0189Auf diesem schmalen Pfad ziehen wir die Hänge entlang nicht ohne die notwendige Aufmerksamkeit für die Gefahren des Geländes und die Verlockungen durch Gämsen denen vor allem Schiriki seine volle Beachtung schenkt. Alle paar Meter hält der Spitzbube an und verharrt regungslos mit starrem Blick zwischen Büsche und Bäume unter uns darauf erpicht jede noch so kleine Bewegung zu erkennen. Da heißt es dann schnell nach der Leine greifen und zu verhindern dass er genauer nachschauen will. Hund an der Leine, aufpassen dass man keinen Schritt neben den Weg setzt, Gleichgewicht halten - da ist man dann doch schon etwas beschäftigt. Und dann finden wir den eigentlich gesuchten Abstieg nicht und entschließen uns vorsichtshalber den Rückweg anzutreten. Ein Gewitter in den Bergen ist auch nicht gerade ein Vergnügen.


In einer kleinen Pause genießen wird den Anblick der gegenüberliegenden Bergkette


DSC 0202Als sich schließlich der Himmel doch wieder deutlich verdunkelt und große Tropfen in großer Zahl niederprasseln ist es Zeit dass wir uns etwas sputen und bei zunehmendem Regen erreichen wir wieder den Parkplatz. Die Fellnasen werden notdürftig trocken gelegt und verladen und dann befinden wir uns auch schon auf dem Weg in Richtung Spitzohren Heimat. Dort angekommen ordnet Schiriki in "ermahnender" Haltung und mit verärgertem Gebrumme irgend etwas an. Da sollte ich einen Simultanübersetzer bei mir haben würde ich doch sehr gerne wissen was er denn eigentlich von mir will. Und dann liegen die Fellnasen allesamt im Gras und schließen die Augen. Den Abend verbringen wir dann mit gutem Essen und tiefschürfenden Gesprächen im Haus während draußen immer stärker der Regen fällt. Und dann ist es auch schon wieder Zeit schlafen zu gehen – es war ein herrlicher Tag und die Vierbeiner werden sicher einiges zum Träumen haben.


DSC 0220Der nächste Morgen zeigt sich dann wieder etwas versöhnlicher und Aiyana ist mal wieder hinter Schirikis Aufmerksamkeit her. Die fünf Wölfchen spielen gerne miteinander und solange alles in Ruhe abläuft bleibt die Situation entspannt. Ab und zu muss aber dann doch eingegriffen werden den Streitigkeiten des Jungvolkes könnten ja zu Schutzreaktionen der beiden „Alten“ Banu und Timish führen. Da sorgen wir dann doch lieber für etwas mehr Entspannung denn es wäre Schade wenn die über Jahre erarbeitete soziale Beziehung unter den Fellnasen in Gefahr geriet.
Das war es wieder einmal, es war ein schöner Kurzurlaub bei den Spitzohren. Wir haben wieder einiges erlebt und uns sehr über das gelungene Treffen gefreut. Die Vierbeiner genossen sicherlich das Zusammensein mit den Verwandten und die Freiheit in den Bergen.

Das es noch viele Bilder mehr gibt hier noch der Hinweis auf die Bildergalerie.


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