Verlassene Skigebiete

19. Dezember 2020

drauf clicken startet Video

drauf clicken machts Bild größer
DSC 0002Erste – sind wir heute auf dem Parkplatz. Keine Menschenseele ist zu sehen, zumindest jetzt noch nicht. In Richtung Osten beginnt die Dämmerung und der klare, wolkenlose Himmel gibt uns einen ersten Ausblick auf den beginnenden Tag. Wir sollen uns derzeit von anderen so gut wie möglich fern halten – noch ferner geht fast nicht. Wir arbeiten uns durch das vereiste Tal, das laufen ist wegen des Untergrundes nicht sehr angenehm, und begegnen nur einem heimkehrender Jäger. Der Allradantrieb ist hier absolut von Nöten, ansonsten gäbe es kein Fortkommen. Da im Winter vor allem die Gämsen mit Futter versorgt werden, das schont hier die Wälder die im Mangelfall als Ersatz herhalten müssen, sind wir sehr aufmerksam. Die Fellnasen bezüglich der Waldränder und ich wegen der Fellnasen.


DSC 0011Im Bereich eines Schutzgebietes, der Durchgang ist im Winter gesperrt, untersuchen die Wölfchen die Geruchsspuren sehr genau. Zahlreiche Wildtierspuren sind an den offenen Toren zu entdecken und ich male mir aus was des nächstens hier wohl so los ist. In solchen Bereichen sind die Vierbeiner immer sicher angeleint, nicht dass sie kurzfristig meine Pläne über den Haufen werfen und sich lieber mal dort drinnen umsehen wollen. Ach wie entspannt wäre es doch wenn sich auch, und vor allem, die Gämsen daran halten würden und tagsüber innerhalb der Umzäunung ihren Tag verbrächten. Dass dem nicht so ist werde ich später noch erfahren. Fürs erste sind aber erst einmal alle Spuren erkannt und wir können, entlang des Zauns, weiter marschieren. Immer dem sonnenbeschienenen Grat entgegen denn etwas Wärme täte jetzt gut.


DSC 0026In der Nähe der nächsten verlassenen Alphütte werden die beiden Damen dann plötzlich sehr unruhig und bei genauerer Betrachtung des über uns liegenden Hanges erkenne ich einen Tourenskifahrer der sich gerade daran macht die nur mangelhaft beschneiten Wiese zu überqueren. Auf dem braun-grünen Teilstück muss er die Bretter abschnallen und zu Fuß weiter gehen. Als er dann seine Skier wieder anschnallt höre ich nur noch ein gut zu vernehmendes „zefix“ durch die Bergwelt schallen. Einer der Skier hat sich selbständig gemacht und rast dem Tal entgegen. Früher trug man Fangriemen, aber die gibt es, aus Sicherheitsgründen, heute ja nicht mehr. Eine Etwaige Bremse scheint auch nicht viel zu nutzen denn erst als die Wiese wieder flacher wird bleibt das Ding sehen. Na da bin ich froh dass ich nicht direkt unterhalb unterwegs war, so ein angeschossenes, mit Stahlkanten versehenes Rutschteil könnte bei den Läufen der Hunde ganz schönen Schaden anrichten. Als wir auf dem Dennenberg ankommen ist das Ereignis dann schon wieder vergessen. Ach ja, beim Wiederaufstieg haben wir besagten Wanderer noch kennen gelernt. Sicher auch jemand der sich über die ruhige und verlassenen Landschaft erfreut, sonst wäre er hier wohl nicht unterwegs.


DSC 0064Über den im Schatten liegenden Nordhang des Dennenbergs beginnen wir nach unserer ausgedehnten Pause dann den Abstieg zurück ins Tal. Nicht ohne jedoch die schon erwähnten Gämsen zu treffen. Beim eintritt in den nächstgelegenen Waldstreifen richten Ayiana und Banu ihre Nasen nahezu gleichzeitig in die selbe Richtung aus und ich erahne schon dass sich dort etwas tut. Und tatsächlich, an einer Futterstelle stehen fünf oder sechs der Bergbewohner beim Fressen. Genau so überrascht wie wir sind die Tiere auch und es wird etwas unruhig. Mal sehen ob ich die Kamera zu Einsatz bringen kann. Also die Wölfchen an den Haken und den Apparat auf Video gestellt, aber da verschwinden die Hufträger schon hinter den Bäumen unter uns. Jetzt wird es etwas kompliziert denn meine Begleiterinnen würden sich gerne zu ihnen gesellen. Am steilen Hang, auf schmalem Weg mit zwei Hunden als „Zugmaschine“ bleibt da wenig Zeit zum Handeln. Ich bin wieder einmal froh dass wir ein „hinten“ recht erfolgreich gelernt haben und so muss ich nicht befürchten mit den Pfotenträgern in Richtung Tal zu rutschen. Es dauert dann eine ganze Weile bis sich die beiden wieder entspannen, als wir das Waldstück wieder verlassen haben sie sich dann doch beruhigt.


DSC 0071Unten in der Talsohle und auf ebener Strecke mal im Schatten und mal in der tief stehenden, ebenso über den Hang zu uns scheinenden, Sonne dem Ausgangspunkt nähernd steigt der Dunst gerade aus den noch vorhandenen Schneefeldern auf. Es wirkt fast wie im Frühling auch wenn die Hochzeit des Winters erst noch bevor steht. Wir haben unsere Runde so oder so genossen und uns gefreut dass trotz des vorhandenen Schnees und des guten Wetters keine Skifahrer unterwegs waren. Am Ende des Weges angekommen erkenne ich dann jedoch dass es durchaus noch genug „Naturliebhaber“ gibt die sich am heutigen Tag das gleiche Ziel gesucht haben wie wir aber frei nach dem Sprichwort „der frühe Vogel fängt den Wurm“ waren wir eben – als erste hier.

Weitere Bilder unserer entspannten "Skigebietstour" finden sich hier.


Zurück

Hauptmenü