Gipfelsturm am Strausberg

12. September 2021


DSC 1760Die Sonne ist gerade erst aufgegangen und taucht das Bachbett am Ende des Jägersteiges in ein fahles Licht dass die Wölfchen wie graue Schatten ihrer selbst aussehen lässt. Der Mond steht noch hoch und hell am Himmel, sehr beeindruckend für Banu wie es scheint denn sie bleibt immer mal wieder stehen und betrachtet sich die seltsame Erscheinung gerade als ob ihr das Bild etwas sagen würde. In den ganzen Jahren die sie mich nun schon begleitet habe ich das so noch nicht gesehen. In den Wäldern entlang der Bergflanken hört man deutlich das Röhren der Hirsche mit dem Versprechen dass es nächstes Frühjahr ein paar Jungtiere geben wird. Dieses Geräusch wird uns noch den ganzen Vormittag auf unserem Weg zum Strausberg begleiten. Nachdem uns alle Wanderer und Radler in Richtung Rotspitze verlassen haben sind wir wieder einmal alleine mit uns selbst unterwegs und steigen die sanfte Wand auf einem gerade laufenden Weg hinauf auf den Kamm.


DSC 1776Hier oben erreichen uns mittlerweile auch die ersten Sonnenstrahlen und lassen die bereits herbstlich eingefärbten Blätter so manchen Baumes in strahlendem Orange erleuchten. Der Herbst ist sicherlich die schönste Zeit zum Wandern. Auf einer, den Naturgewalten ausgesetzten, verwitterten Bank machen wir erst mal eine kleine Rast und genießen bei morgendlichen Temperaturen den Anblick der Landschaft. Ab hier folgt das steilste Stück unseres heutigen Weges und endet auf dem 1561 m hohen Gipfel.


DSC 1805Hier oben ist nur sehr wenig Platz und ich bin froh dass es am heutigen Morgen noch niemand bis hier oben geschafft hat. Zumindest sind wir ganz alleine und das verschafft uns eine sehr entspannte Pause mit einer Aussicht die anscheinend selbst Banu zu genießen weiß. In einiger Entfernung lässt sich indes schon eine Menschengruppe auf dem Plateau des Imberger Horns erkennen. Als unser nächster Anlaufpunkt müssen wir knapp unterhalb dieses Gipfels unseren Weg fortsetzen und ich hoffe schon jetzt dass der Trubel dort drüben nicht allzu groß sein wird. Als dann noch etwas verhalten erste Stimmen aus dem unter uns liegenden Waldstück an unser Ohr gelangen ist es Zeit zusammen zu packen und unseren Weg fort zu setzen. Hier oben bliebe wenig Raum zum Auszuweichen und Aiyana legt keine besonderen Wert auf allzu wenig Abstand von fremden Zweibeinern. Also hinab in die nächste Senke.


DSC 1820Entlang des Kammes erreichen wir schließlich das Imberger Horn und machen dort ausgiebig Mittagspause. Etwas abseits vom Weg fallen wir kurz die Augen zu, ein Augenblick in dem Aiyana tatsächlich anfängt einen gerade um die Ecke gebogenen kleinen Vierbeiner zu erschrecken. Banu ist hier geblieben aber ihre Tochter muss ich mit deutlichen Worten zurück beordern. Die drohende Gestik des Herrchens scheucht sie im selben Moment aber ohnehin wieder zu mir zurück. Als ich bemerke dass es hier mittlerweile doch schon recht voll ist ziehen wir uns zurück und setzen unseren Weg oberhalb der Alphütte fort. Als wir auf dem ruhigen Weg hinab ins Tal wieder vollkommen alleine sind können wir den Rest des Tages wieder sehr entspannt genießen. Da der Parkplatz mittlerweile vollkommen überfüllt ist starten wir auch gleich durch und machen uns wieder auf den Heimweg und ich denke dabei an die Stille am Anfang unseres heutigen Weges.


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