Alternative Wege

3. Oktober 2021


DSC 1846Der Herbst ist da! Die Allgäuer Landschaft färbt sich langsam wieder in die herrlichen gelb und orange Töne. Erholung nicht nur für die Augen, auch die Ohren müssen sich wieder an die Stille gewöhnen. Wir steigen gerade ganz alleine in Richtung Hirschberg das immer schmaler werdende Tal hinauf während aus der Ferne die letzten Kuhglocken zu hören sind. Das Gebimmel reicht aus um Aiyana und Banu schon wieder etwas nervös zu machen aber ich versichere Ihnen, denen werden wir heute nicht begegnen. Über den steinigen, teilweise sehr steilen Pfad geht es in engen Schleifen immer weiter in Richtung Sattel und alsbald haben wir die dichtere Waldzone verlassen und befinden uns auf den ausgedehnten Weidefläche die noch vor wenigen Wochen mit Rindern bevölkert waren. Jetzt herrscht Ruhe und der, uns um die Ohren fegende, Fönsturm begrüßt uns als wir die Kante übersteigen. Auf dem Höhenzug entlang marschieren wir dann in Richtung Spießer um dort eine erste Rast einzulegen. Die wenigen Wanderer die hier von der Südseite her aufgestiegen sind ignorieren wir und genießen den Anblick der gegenüber liegenden Bergkette.


DSC 1849Aiyana geht derweil auf eine kleine Extratour und erkundet den steilen Abhang der sich unterhalb unseres Ruheplatzes in die Tiefe stürzt. Nur nicht weiter Wölfchen – der Untergrund sieht schon sehr brüchig aus. Aber ein herrlicher Ausblick entlang der Felswand bis hinunter ins Tal von dem aus wir heute morgen gestartet sind. Der Fön treibt weiter sein stürmisches Spiel und ich muss aufpassen dass mir der Hut nicht vom Kopfe geweht wird. So wandern wir hinab ins Hochtal um, kaum unten angekommen, auf den parallel verlaufenden Kamm wieder empor zu steigen. Da sammeln sich wieder einige Höhenmeter an und Banu zeigt trotz ihres hohen Alters noch keine Ermüdungserscheinungen. Ganz im Gegenteil, durch das nachfolgende Hochmoor scheint kurz vorher etwas interessantes gezogen zu sein. Beide Fellnasen wirken nervöser als kurz zuvor und so nehme ich die Leinen wieder in die Hand. Wer weiß, vielleicht sind hier schon Wildtiere unterwegs, die Bauern sind ja schon wieder ins Tal gezogen.


DSC 1846Der Untergrund lädt nicht gerade zum Wandern ein, da müssen die Stiefel wieder so einiges aushalten. Mit jedem Schritt ist ein deutliches „quatsch-patsch“ zu hören und immer wieder habe ich etwas Mühe die Füße aus dem Boden zu bekommen. Da müssen wir jetzt erst mal eine Pause machen denn das schön gefärbte Gras das hier steht lädt zum Verweilen ein. Aiyana und Banu legen sich auch erst mal hin, es war doch schon einiges an anstrengenden Passagen dabei. Außer dem rauschen der Bäume und Gräser ist hier nichts zu hören und der warme Wind, der aus den Höhenlagen der Alpen hier hinunter fällt sorgt für angenehme Temperaturen und treibt die zerfetzten Wolken flott über den grau-blauen Himmel. Nach einer Tasse Tee geht es aber weiter in Richtung Zielpunkt Wertacher Hörnle.


DSC 1849Dort angekommen, ein paar Auf- und Abstiege weiter, zeigt sich das Wetter etwas versöhnlicher. Die Sonne taucht den Bergsee in herrliches Licht und die starken Böen formen glitzernde Muster in die Wasseroberfläche. Auf dem Gipfel selbst ist ganz schön was los und so entscheide ich mich, sicherlich mit dem Einverständnis meiner Begleiterinnen, dazu nur den Rundweg um den See mitzunehmen. Die Erstürmung des höchsten Punktes spare ich aus. Nach einer Spielrunde für Banu und Aiyana geht es nun wieder hinunter ins Tal, leider in Begleitung einer ganzen Meute von Spaziergängern die eine mittägliche Runde bis hier hinauf unternommen hatten und jetzt mit uns wieder absteigen. Da heißt es Nerven bewahren, weniger für mich, umso mehr für die Wölfchen. Als wir es schließlich geschafft haben genießen die beiden ein Bad im Bergbach und auch ich stelle zur Entspannung meine Füße dort hinein.

Ein fotografischer Rückblick ist hier zu finden.


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