Nebel über der Donau

 

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7. November 2021
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November – der Monat des Nebels. Und auch heute taucht er die Landschaft in ein mystisches Licht. Als wir die freien Wiesen auf der Hochfläche oberhalb des Donautales erreichen ist die Welt um uns verschwunden. Keine Menschenseele ist zu sehen und die einzig hörbaren Geräusche sind die aus der direkten Umgebung. Wir vier genießen, nur auf uns selbst zurückgezogen, diese Ruhe und spazieren entlang des Waldrandes in Richtung Abstieg zum Fluss als wir dann doch plötzlich aus dem Nebel das geblöke von Schafen vernehmen. Mich beunruhigt das Geräusch nicht, die Wölfchen hingegen sind gleich in und weg. Eine genauere Erforschung des Gehörten erlaube ich den Damen jedoch nicht – zu viel Aufregung für diesen ruhigen Morgen. Die Leinen fester gepackt ziehen wir also weiter.


DSC 2964 01Als wir die Abbruchkante des Höhenplateaus erreichen steigen wir durch den herbstlichen Wald auf geschlungenen Wegen hinab zur Talsohle. Ein Blick hinauf zum bunten Blätterdach lohnt sich dabei immer und kündet schon mal vom nahenden Winter. Mit jedem Höhenmeter den wir in die Tiefe steigen fallen auch die Temperaturen, hier unten hält sich die kalte Luft der Nacht deutlich länger als dort oben und ich muss mir den Reißverschluss der Jacke bis oben hin zuziehen. Den Fellnasen kann dieses Wetter hingegen nichts anhaben, die Unterwolle ist schon wieder kräftig am Nachwachsen. Und dann begegnet uns doch noch ein erster Spaziergänger der hier wohl nur eine kurze Runde dreht. Meinen Hinweis auf die sehr schüchternen Wölfchen versteht er jedoch richtig und zieht schnell wieder seines Weges. Gut so.


DSC 2954 01Und dann sind wir an der Donau angekommen. So still liegt die Donau vor uns als würde sie schlafen. Ist ja auch noch früh am Morgen. Gerade recht für eine kleine Pause und einen heißen Tee. Banu findet auch gleich einen Geflügelknochen – her damit, ist gegrillt. Im Tausch dafür gibt es ein Leckerchen zum futtern. Abeni legt sich entspannt in die Wiese und macht auch erst mal Pause während in Aiyana der Forscherdrang zu Tage tritt und sie sich auf machen will die Umgebung zu erkunden. Aber hier geblieben, da es so ruhig ist könnten durchaus Wildtiere in der Nähe sein. Nachdem wir uns etwas erholt hatten ging es dann weiter Flussaufwärts vorbei an den steil abfallenden Hängen.


DSC 3031Und dann schauen die drei Wölfchen doch recht verdutzt als wir unvermutet einer Herde Schafe gegenüber stehen. Die Damen fixieren die Wollknäuel und scheinen davon auszugehen dass sie nicht bemerkt würden so sie sich denn absolut still halten..


DSC 2954 01Die Herde ihrerseits beobachtet uns sehr genau – Auge in Auge stehen wir uns so gegenüber während die Rasenmäher auf vier Hufen jede noch so kleine Bewegung zu interpretieren suchen. Wie den Gazellen auf dem afrikanischen Kontinent die Löwen beobachten um zu sehen ob diese wohl hungrig sind oder gerade Siesta halten. Eine grundlose Flucht würde schließlich nur Ressourcen verschwenden und wäre nicht im Sinne einer Vorbereitung auf den nahenden Winter. Da wir uns sehr umsichtig nähern und im Abstand von rund fünfzig Metern die eingezäunte Fläche passieren entspannen die Schafe wieder als wir hinter den naheliegenden Bäumen verschwinden. Noch mal Glück gehabt mögen sie wohl denken. Und wir treten bald darauf wieder den Heimweg an. Mit der, den Nebel durchdringenden, Sonne erreichen uns immer mehr Spaziergänger und damit ist es Zeit für uns nach Hause zu fahren.


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