13° unter Null

12. Dezember 2022
DSC 5694-13°C steht auf der Temperaturanzeige, eisig. Es hält uns jedoch nichts hier im Auto, wir wollen nach draußen. Die Pfoten der Fellnasen werden dick mit Vaseline eingeschmiert, das hält nicht nur die Wärme besser sonder schützt auch vor allzu viel angefrorenem Schnee zwischen der Ballen. Den Zweibeinern helfen hier nur dicke Klamotten und klobige Schuhe an den Füßen. So ausgestattet und mit guter Laune, an diesem Werktag wird es wohl eher sehr beschaulich zugehen und die Lifte stehen derzeit auch noch. Die Sonne ist bereits hinter dem Höhenzug hervor gekommen und wärmt uns die Luft etwas an. Auf den großen Schattenflächen hingegen ist Bewegung die beste Möglichkeit dem Körper etwas Wärme zu entlocken. Schritt für Schritt entfernen wir uns so von den wenigen Häuser aus denen die kleine Siedlung besteht und sind alsbald, eingetaucht in die Natur, mit uns allein.


Trotz der Kälte nimmt Aiyana erst mal ein Schneebad, ich fasse es nicht, obwohl sie noch kurz vorher eine kleine Fußmassage nötig hatte, eine kleine Hilfe wenn kurz nach dem loslaufen die Pfoten doch etwas unterkühlt sind, aber das gibt sich später sicher. Und jetzt wälzt sie sich munter im stark unterkühlten Schnee, gerade so als gäbe es nichts besseres an diesem Wintermorgen. Banu sieht ihrem Treiben mit etwas Skepsis zu und macht keine Anstalten es ihr nach zu machen, selbiges trifft auf mich zu, wobei ich ohnehin nicht wüsste was daran so erfreulich sein soll. Nun denn, wenn es ihr Spaß macht soll sie sich das Vergnügen gönnen.


DSC 5694Als sie ein paar Augenblicke später den Kopf aus der weißen Masse erhebt trägt sie gefrorene Flocken um die Schnauze. Mich friert es schon beim Anblick darauf, sie hingegen fühlt dergleichen wohl nicht. War da nicht gerade etwas zu sehen, am Waldrand, bewegt sich da nicht was. Sicher nicht denke ich mir, hier sind am gestrigen Sonntag sicher so viele Menschen unterwegs gewesen dass sich alle Wildtiere in ruhigere Gefilde verzogen haben. Nun komm Aiyana, wir wollen weiter und das rumstehen ist auch nicht gerade angenehm. Also stapfen wir weiter bergan in Richtung Alpseeblick um dort oben die warme Sonne und die schöne Aussicht zu genießen.


Die Kälte der Nacht hat Hilfe des Windows eigenartige Skulpturen erschaffen. Eiskristalle die waagerecht zu Seite wuchsen sind an nahezu jedem Pfosten zu finden der hier in der Landschaft steht. Und das sind einige, werden für die Wintersaison doch lediglich die Zäune entfernt, die Pfähle verbleiben an Ort und Stelle. Vorbei am Hochmoor, den zugeschneiten Kiesweg entlang und ein paar Alphütten in Winterruhe hinter uns lassend, nähern wir uns dem Höhenweg. Und wieder werden die Schnauzen in den Schnee getaucht, gibt es hier vielleicht etwas Futter zu finden? Die Hinterlassenschaften von Rindern oder Rehen üben eine eigenartige Anziehungskraft auf die beiden aus. Oder ist hier vielleicht ein kleiner Nager unterwegs der zu viele Geräusche gemacht hat? So der so, kein Grund sich länger damit zu beschäftigen und alsbald ziehen wir wieder unseres Weges.


DSC 5694Beim Erreichen des Seeblicks zeigt sich der Alpsee von dicken Dunstschwaden verdeckt. Kein Wunder, ist das Wasser doch sicherlich zwanzig Grad Wärmer als die umgebende Luft und bildet bei der Verdunstung dichte Dunstschaden die sich wohl erst mit längerer Sonneneinstrahlung auflösen werden. Mir hingegen wird es schon deutlich zu warm in der dicken Jacke und ich entledige mich derselbigen. So genieße ich auf der Holzliege eine Tasse heißen Tee und die Wölfchen bekommen zur Stärkung ein paar Stückchen Trockenfleisch.


Auf der Salmaaser Höhe überprüft Aiyana schon mal die Lage bevor Banu mit mir im Schlepptau die Kuppe erreicht. Das ist der richtige Ort für eine ausgedehnt Pause denn wie schon zu erwarten war sind wir immer noch alleine unterwegs. Banu zeigt sich wieder einmal sehr interessiert an der schönen Aussicht die sich uns bietet. Sicherlich hat sie etwas gehört und versucht nun zu ergründen woher das Geräusch kam. So steht sie mitunter minutenlang da und fixiert eine Stelle in einiger Entfernung. Kommt da vielleicht jemand? Es könnte aber auch das rauschen der Beschneiungsanlage sein die derzeit wohl rund um die Uhr am laufen ist. Die Skigebiete müssen vorsorgen und selbst hier, an dem in der Nähe befindlichen einzigen Lift, stehen am ganzen Hang die die Lanzen aus denen dauerhaft feinste Schneeflocken herausgeschleudert werden.
Noch mehr Ansichten dieses eisigen Wintertages finden sich hier.


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