7. und 8. Mai 2023
DSC 6394Nach der langen Fahrt muss man erst mal richtig ankommen, also nur keine Hektik und erst mal ein wenig die Seele baumeln lassen. Ob Aiyana in der Glaskugel nach der Zukunft sucht? Die Wölfchen sind unerwartet ruhig als sie sich heute treffen, kein wildes Spiel zur Begrüßung, keine wirres Durcheinander. Banu und Timisch sind in ihrem Alter wohl nicht mehr für unnötiges Herumtollen zu haben. Die Verständigung untereinander funktioniert im Gegensatz dazu wie wir es gewohnt sind. Kurze Blicke, zurückhaltende Bewegungen, spärliches Beschnüffeln und alles ist gut.


DSC 6402Timisch trottet während dessen von hier nach da und dann wieder zurück. Gelegentlich holt sie sich ein paar Streicheleinheiten von den Zweibeinern ab und legt sich dann wieder etwas zurück gezogen hin und beobachtet das Treiben in ihrem Zuhause. Aus der Ruhe bringen lässt sie sich, ebenso wie Banu, nicht mehr so schnell, lediglich wenn Schiriki mal wieder an den Zaun rennt um eine Radler auf der Straße zu begutachten wird er von den beiden begleitet. Es könnte ja vielleicht etwas schlimmeres passieren.


DSC 6394Schiriki spielt dann doch mal wieder den Animierclown und versucht sehr ausdauernd seine Schwester zu einem Gerangel zu ermuntern. Er hüpft vor Aiyana hin und her, darauf wartend dass sie, seiner Aufforderung nachkommend, ihn davon zu scheuchen versucht. Erreicht er die erhoffte Reaktion ihrerseits nicht schimpft er mit lautem Murren gerade so als wolle er sagen „Hallo, siehst du mich?“ Gar nicht so einfach die Unwillige zum Mitspielen zu bewegen also muss er wohl noch eine Schippe drauflegen. Er klopft mit der Pfote auf ihren Rücken, drückt sie mit seinem größeren Gewicht locker zur Seite, versperrt ihr den Weg. Aiyana scheint all das nicht sehr zu beeindrucken und etwas enttäuscht sucht er sich dann etwas anderes zum Spielen.


DSC 6402Und dann ist es endlich soweit – Aiyana springt auf und rennt auf ihn zu worauf hin er unversehens kehrt macht und vor ihr davon läuft. Somit ist die Jagd eröffnet und die beiden rennen wild durch den Garten. Die beiden sind dabei völlig ruhig auch wenn Aiyana im wahrsten Sinne des Wortes die Haare zu Berge stehen. Mit ihrem Blick fixiert sie ihren Bruder und ist auf ihr Ziel, dem Buben zu zeigen wo es lang geht, konzentriert. Dann gesellt sich Banu dazu und will ihre Tochter etwas ausbremsen während Schiriki hinter ihr „Schutz“ zu suchen scheint. Soweit geht dann die Lust am Spiel aber nicht, sich jetzt gegen Mama zu stellen und so schnell wie die Verfolgungsjagd gestartet wurde hört sie auch wieder auf. Den Rest des Abends verbringen wir dann mit Gesprächen am Lagerfeuer während die Vierbeiner schon mal ins Land der Träume entschwinden. Gute Nacht.


DSC 6394Der nächste Tag verläuft so wie der vorherige geendet ist. Tief hängende Wolken bremsen die Lust aufzustehen und so liegen wir noch eine ganze Weile, vor uns hindämmernd, im Bettchen als plötzlich jemand anklopft. Das Brummen dazu lässt keine Zweifel offen – Schiriki ist’s der vor der Türe des Autos steht. Da sind Banu und Aiyana natürlich auch nicht mehr zu halten und wollen nach draußen. Igitt, und das in dem zwar leichten aber dauerhaften Regen. Aber bitte, wenn ihr raus wollt, ich brauche erst mal einen Kaffee. Nach dem Frühstück schleichen wir durch den nassen Wald entlang der Ammer, die Kamera musste bei dem Wetter Zuhause bleiben. Wenigstens stört uns keiner auf unserer Runde, denn wer geht bei der Witterung schon freiwillig vor die Türe. Nachdem wir uns ordentlich die Beine vertreten hatten wurde es dann auch schon wieder Zeit den Heimweg anzutreten. Deshalb - macht es gut und bis zum nächsten Mal.

Weitere Bilder gibt es wie immer in der Galerie.


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7. Januar 2023
DSC 5823Die Gegend um Balderschwang zeigt sich beängstigend schneearm in diesem Januar. Erst bei erreichen eines Hochmoores sehen wir eine Winterlandschaft die jedoch auch schon erhebliche Lücken aufweist. Aber kalt ist es und so sind alle Wasserläufe zugefroren als wir auf dem schmalen Weg den morastigen Boden durchqueren. Nur nicht daneben treten, denn der Boden selbst ist nicht fest und entsprechend sehen bald Pfoten und Schuhe aus. Aiyana lässt sich von den Umständen jedoch nicht ausbremsen und ist wieder mal auf der Suche nach interessanten Spuren, ohne jedoch wirklich fündig zu werden. Die nächtliche Kälte hat die schmalen Pfade mit Hilfe des reichlichen Schmelzwassers zu Eisbahnen gefroren und wir drei müssen bei jedem Schritt aufpassen nicht auszurutschen.Dort wo schattige Hänge noch mit Schnee bedeckt sind gilt das gleiche – tagsüber taut es, nachts gefriert es, da hilft nur Körpergewicht um sich einen sicheren Halt zu verschaffen. Das fehlt den Wölfchen und so rutschen sie die Hänge ab und an hinunter was besonders Banu deutlich Kraft kostet.


Das bernsteinfarbene Leuchten in Banus Augen ist besonders bei tief stehender Sonne herrlich anzusehen. Entspannt schaut sie über die verlassene Landschaft und ist wohl mit ihrem Leben recht zufrieden. Ich frage mich was wohl gerade in ihrem Kopf vor sich geht. Dann kommt sie zu mir und legt ihrem Kopf sanft in meine Hände um mich wissen zu lassen dass jetzt Zeit für etwas Körperkontakt ist. Und so schauen wir dann beide ein paar Minuten lang zum Bergkamm vor uns und geben uns gegenseitig das Gefühl zusammen zu gehören. Diese unvergesslichen Augenblicke begeistern mich immer wieder, zeigen sie doch wie harmonisch das Zusammensein von Hund und Mensch sein kann.


DSC 5823Bergidyll, anders lässt sich dieses Bild wohl nicht beschreiben. Unterhalb des Gipfels stehen wir am Ausgang des Hochmoores auf einer weiten, freien Fläche und keiner, außer uns, ist hier. Der nicht vorhandene Wind sorgt sogar für schweigende Bäume sodass nicht einmal das sonst so vertraute Grundrauschen der Natur zu vernehmen ist. Die höher stehende Sonne wärmt jetzt auch schon deutlich und so machen wir bei der nahe gelegenen, verlassenen Hütte erst mal eine ausgedehnte Frühstückspause. Während die Fellnasen rings um das Gebäude herum die Überbleibsel der letzten Alpsaison begutachten genieße ich den Anblick der in Winterruhe schlafenden Umgebung. Unser Weg führt uns im Anschluss auf den Piesenkopf und dort angekommen erkennen wir dann doch die erste Wandergruppe die sich weit unter uns ebenfalls hierher begeben hat. Und so entscheiden wir uns den Rückweg anzutreten und in weitem Bogen über den nächst gelegenen Pass wieder ins Tal abzusteigen.


An den Wasserfällen, die wir hier passieren zeigen sich die steilen, schroffen Berge besonders deutlich. Zwanzig bis dreißig Meter fällt hier das Wasser steil nach unten, wobei ab und an auch Felsstürze dabei sind. Der Weg entlang dieser steilen Wände ist mit Abbruchresten derart übersät dass stellenweise nicht mehr zu erkennen ist wo es eigentlich lang gehen soll. Die Wegweiser zeigen dabei manchmal in vollkommen falsche Richtungen, da hilft dann nur eine Karte um nicht an der falschen Stelle abzubiegen oder umzukehren. Und so finden wir auch an diesem, vom Dröhnen des hinab stürzenden Gewässers hallenden Ort, letztlich den Weg durch die überall herum liegenden Felsbrocken und erreichen wieder das Tal an der vorgesehenen Stelle, wenn auch scheinbar nicht in der richtigen Jahreszeit wie die zwar markierten aber gänzlich grünen Langlaufloipen zeigen. Beim verlassen des Parkplatzes denke ich noch darüber nach ob wir in dieser WIntersaison wohl noch einmal Schneebedeckte Berge und Täler erleben werden.
Weitere Ansichten der Gegend um den Piesenkopf gibt es in der Galerie.


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12. Dezember 2022
DSC 5694-13°C steht auf der Temperaturanzeige, eisig. Es hält uns jedoch nichts hier im Auto, wir wollen nach draußen. Die Pfoten der Fellnasen werden dick mit Vaseline eingeschmiert, das hält nicht nur die Wärme besser sonder schützt auch vor allzu viel angefrorenem Schnee zwischen der Ballen. Den Zweibeinern helfen hier nur dicke Klamotten und klobige Schuhe an den Füßen. So ausgestattet und mit guter Laune, an diesem Werktag wird es wohl eher sehr beschaulich zugehen und die Lifte stehen derzeit auch noch. Die Sonne ist bereits hinter dem Höhenzug hervor gekommen und wärmt uns die Luft etwas an. Auf den großen Schattenflächen hingegen ist Bewegung die beste Möglichkeit dem Körper etwas Wärme zu entlocken. Schritt für Schritt entfernen wir uns so von den wenigen Häuser aus denen die kleine Siedlung besteht und sind alsbald, eingetaucht in die Natur, mit uns allein.


Trotz der Kälte nimmt Aiyana erst mal ein Schneebad, ich fasse es nicht, obwohl sie noch kurz vorher eine kleine Fußmassage nötig hatte, eine kleine Hilfe wenn kurz nach dem loslaufen die Pfoten doch etwas unterkühlt sind, aber das gibt sich später sicher. Und jetzt wälzt sie sich munter im stark unterkühlten Schnee, gerade so als gäbe es nichts besseres an diesem Wintermorgen. Banu sieht ihrem Treiben mit etwas Skepsis zu und macht keine Anstalten es ihr nach zu machen, selbiges trifft auf mich zu, wobei ich ohnehin nicht wüsste was daran so erfreulich sein soll. Nun denn, wenn es ihr Spaß macht soll sie sich das Vergnügen gönnen.


DSC 5694Als sie ein paar Augenblicke später den Kopf aus der weißen Masse erhebt trägt sie gefrorene Flocken um die Schnauze. Mich friert es schon beim Anblick darauf, sie hingegen fühlt dergleichen wohl nicht. War da nicht gerade etwas zu sehen, am Waldrand, bewegt sich da nicht was. Sicher nicht denke ich mir, hier sind am gestrigen Sonntag sicher so viele Menschen unterwegs gewesen dass sich alle Wildtiere in ruhigere Gefilde verzogen haben. Nun komm Aiyana, wir wollen weiter und das rumstehen ist auch nicht gerade angenehm. Also stapfen wir weiter bergan in Richtung Alpseeblick um dort oben die warme Sonne und die schöne Aussicht zu genießen.


Die Kälte der Nacht hat Hilfe des Windows eigenartige Skulpturen erschaffen. Eiskristalle die waagerecht zu Seite wuchsen sind an nahezu jedem Pfosten zu finden der hier in der Landschaft steht. Und das sind einige, werden für die Wintersaison doch lediglich die Zäune entfernt, die Pfähle verbleiben an Ort und Stelle. Vorbei am Hochmoor, den zugeschneiten Kiesweg entlang und ein paar Alphütten in Winterruhe hinter uns lassend, nähern wir uns dem Höhenweg. Und wieder werden die Schnauzen in den Schnee getaucht, gibt es hier vielleicht etwas Futter zu finden? Die Hinterlassenschaften von Rindern oder Rehen üben eine eigenartige Anziehungskraft auf die beiden aus. Oder ist hier vielleicht ein kleiner Nager unterwegs der zu viele Geräusche gemacht hat? So der so, kein Grund sich länger damit zu beschäftigen und alsbald ziehen wir wieder unseres Weges.


DSC 5694Beim Erreichen des Seeblicks zeigt sich der Alpsee von dicken Dunstschwaden verdeckt. Kein Wunder, ist das Wasser doch sicherlich zwanzig Grad Wärmer als die umgebende Luft und bildet bei der Verdunstung dichte Dunstschaden die sich wohl erst mit längerer Sonneneinstrahlung auflösen werden. Mir hingegen wird es schon deutlich zu warm in der dicken Jacke und ich entledige mich derselbigen. So genieße ich auf der Holzliege eine Tasse heißen Tee und die Wölfchen bekommen zur Stärkung ein paar Stückchen Trockenfleisch.


Auf der Salmaaser Höhe überprüft Aiyana schon mal die Lage bevor Banu mit mir im Schlepptau die Kuppe erreicht. Das ist der richtige Ort für eine ausgedehnt Pause denn wie schon zu erwarten war sind wir immer noch alleine unterwegs. Banu zeigt sich wieder einmal sehr interessiert an der schönen Aussicht die sich uns bietet. Sicherlich hat sie etwas gehört und versucht nun zu ergründen woher das Geräusch kam. So steht sie mitunter minutenlang da und fixiert eine Stelle in einiger Entfernung. Kommt da vielleicht jemand? Es könnte aber auch das rauschen der Beschneiungsanlage sein die derzeit wohl rund um die Uhr am laufen ist. Die Skigebiete müssen vorsorgen und selbst hier, an dem in der Nähe befindlichen einzigen Lift, stehen am ganzen Hang die die Lanzen aus denen dauerhaft feinste Schneeflocken herausgeschleudert werden.
Noch mehr Ansichten dieses eisigen Wintertages finden sich hier.


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