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1. Juni 2020
DSC 0001Na da bleibt uns dieses Jahr aber nicht mehr viel Zeit als wir endlich mal wieder in die Berge dürfen. Wir veranstalten heute ein Rennen gegen die Zeit bzw. den Auftrieb der Rinder auf die Alpen. Als wir heute, auf einer bisher von uns nicht genutzten Route, den Aufstieg auf den Dennenberg beginnen geraten wir mitten hinein. Straße abgeriegelt, die Huftiere gehen vor, von beiden Seiten muhen uns die Tiere entgegen. Bei den jungen ist das noch ganz spaßig aber auch die älteren haben uns schon auf dem Kiecker und vermaseln dem Bauern erst mal sein Vorhaben. Ein Teil der Herde scheint es eher auf uns abgesehen zu haben und will nicht vor uns her trotten. Welch eine Aufregung gleich zu Beginn unserer Runde. Als es endlich geschafft ist und das immer noch wild rufende, horntragende Völkchen auf die nächste Weide einbiegt haben wir endlich Ruhe und beeilen uns weiter zu kommen. Hinein in die Weißach Klamm. Aber weit gefehlt, mit Ruhe wird es vorerst noch nichts denn allzu viele Menschen hatten den gleichen Gedanken. Nur wandern die nicht, so gemütlich wie wir, den Weg entlang sondern veranstalten Fahrradrennen und um uns herum herrscht elektrisierte Hektik. Mit den e-Bikes kommt ja mittlerweile jeder jeden Berg hinauf und leider ist allzu oft mit Rücksichtnahme nicht zu rechnen.


DSC 0029Also ziehen wir zwischen eingesperrten Rindviechern und wild gewordenen Radlern Stück für Stück weiter hinauf, begleitet von Vogelgesang und dem Rauschen des Windes in den Bäumen. In Voraussicht auf die Temperaturen haben wir in den letzten Tagen den Wölfchen ordentlich die Felle gestriegelt und Unmengen an Unterwolle entfernt, vor allem an Banus Hals immer sehr gut zu erkennen. Je höher wir kommen desto weniger ist los und die Alpbauern sind mit dem Viehtrieb auch noch nicht soweit voran gekommen. Hier oben ist die Landwirtschaft in Vorbereitung aber das Vieh fehlt noch was deutlich zu unserer Entspannung beiträgt. Also ein kleines Päuschen und erst mal den lange vermissten Blick hinab ins Tal genießen. Und dann treffen wir einen schon bekannten Vierbeiner wieder dessen Herrchen sich auch direkt an uns erinnert. Klein ist die Welt.


DSC 0001Und dann erreichen wir die, vor wenigen Jahren wiedererrichtete, Dennenbergalp. Die Zäune stehen schon die Weide ist aber noch ungenutzt. In ein paar Tagen wird es hier sicher lebhafter zugehen und an eine gemütliche Mittagspause ist hier dann nicht mehr zu denken. Also machen wir das beste draus, ignorieren die anderen Zwei- und Vierbeiner und auch die auf zwei Rädern die hier immer mal wieder durch die Wiesen rasen. Die drei Damen liegen ruhig im Gras und beobachten das Geschehen um uns herum. Kommt uns jemand zu nahe fixieren sie sehr aufmerksam das Gegenüber. Eine allzu neugierige Fellnase, die uns in ihrer Unaufmerksamkeit zu sehr auf die Pelle rückt sorgt für Aufregung als sie mit dem plötzlichen Vorpreschen der wilden drei für etwas Durcheinander sorgt. Ich muss immer wieder damit rechnen dass Banu mit ihrem Gefolge im Umkreis von ca. 10m für Ordnung sorgt.
DSC 0069Als wir uns wieder auf den Weg machen und Aiyana mit großen Schritten durch die hoch gewachsenen Blumenwiesen trabt treffen wir dann auch noch auf Freizeitpiloten die hier oben mit nervigem Gesurre Drohnen aufsteigen lassen. Das muss ich nicht verstehen. Also wieder Aufregung bei den Vierbeinern und auch ich muss versuchen dieser pfeifenden fliegenden Kamera auszuweichen. Die Berge scheinen immer mehr zu einem Spielplatz für nicht ausgelastete Konsumfanatiker zu werden. Jeder Trend wird hier, in rigoroser Ignoranz anderer, nach oben getragen. Hauptsache der „Spaß“ stimmt. Da hilft nur die Flucht und wir beeilen uns dass wir weiter kommen.


DSC 0029Und so erreichen wir dann, den Prodel hinter uns lassend, das letzte Stück des Weges um in weitem Bogen wieder zur Talstation der Hochgrat Bahn zu gelangen. Und kein Wunder - der ist übervoll. Es ist früher Nachmittag und kein Platz ist mehr zu finden. Nach den langen Wochen des „eingesperrt“ sein haben mehr Menschen als ich es bisher gesehen haben den Weg hier her gefunden. Da kann dann auch Abeni nur noch staunen. Noch ein gemütliches Bad in der Weißach, eine ausgedehnte Pause im Schatten und dann sind wir auch schon wieder auf dem Weg nach Hause. Besser jetzt als nachher mit hunderten anderen im Stau vor der nahen Baustelle zu stehen.
Für die nächste Wanderung muss ich mir unbedingt eine ruhigere Gegend raussuchen, solche Mengen an Freizeitvolk sind uns dann doch zuviel.
Und wie so oft können in der Galerie noch mehr Bilder betrachtet werden.


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16. Mai 2020
DSC 0003Wir ziehen früh morgens, bei 2 Grad, vom Kloster Beuron aus hinaus ins Donautal. Der Nebel hängt dicht über den Feldern und verschluckt die Umrisse der Landschaft. Die milchig durch den Dunst dringende, helle Scheibe der Sonne verspricht uns einen sonnigen Tag und ich freue mich auf die erste große Runde die ich den Wölfchen und mir seit den Beschränkungen gönne. Nachdem alle sonstigen Geschäfte erledigt sind, ich sollte mir angewöhnen einfach eine halbe Stunde zu warten bevor ich los marschiere, folgen wird dem menschenleeren Weg stromaufwärts.


In den Feldern hängt der frostige Tau an den Fruchtständen und das glitzern des Lichts zeigt mir die Schönheit der Natur. Nur nicht stressen lassen denke ich mir und so ziehen wir vier gemächlich hinauf in das Hochtal am Schloss Bronnen. Wir passieren Schaf und Ziegenherden und auch das eine oder andere Pferd steht, gierig grasend, auf seiner Koppel. Es sind nur die Gesänge der Vögel zu hören und vor allem das fehlen dröhnender Flugzeugmotoren fällt deutlich auf. Nur ganz weit entfernt sind wohl Forstarbeiter im Einsatz aber das Geräusch ist so gedämpft dass es nicht wirklich stört.


DSC 0003Die Fellnasen genießen das Laufen durchs nasse Gras und genehmigen sich hier und da ein paar Büschel. Als wir unterhalb des Schlosses an der Bronnen Höhle vorbei kommen blicken wir ins verlassen wirkende Donautal hinab. Der Fluss bahnt sich vollkommen einsam seinen Weg durch die steilen Felsen und mich beschleicht ein tiefes Gefühl von Zufriedenheit. Die Hunde sind, so wie ich, völlig entspannt und an einer freien Stelle bleiben wir ein paar Minuten stehen und genießen den wärmer werdenden Morgen.


An der Fischtreppe soll den Wassertieren die Wanderung gegen die Fließrichtung ermöglicht werden. Bei dem jetzt niedrigen Wasserstand sieht der Bereich jedenfalls sehr schön aus und die Wölfchen genießen ein Fußbad im kalten Nass. Dann hat Banu unvermittelt einen besonderen Geruch in der Nase. Sie reckt sich in Richtung Waldrand und ich beeile mich sie an die Leine zu nehmen. Des Nächtens zieht unter anderem Rehwild an die Ufer und feiert Party. Gut zu sehen an den Spuren die morgens in den Grünflächen gut zu erkennen sind. Also hurtig die übrigen Fellnasen eingesammelt und es geht weiter.


DSC 0003Doch halt, was ist das. Obwohl ich ja schon öfter hier unterwegs war, das Bild ist mir nicht mehr im Gedächtnis. Ein Tisch und zwei Stühlen stehen da im träge sich hin windenden Strom. Na da sollte ich jetzt Mittagspause machen, allein mir fehlt ein Weg dorthin. Aber wir wollen ja noch zur Burgruine Kallenberg und so nehmen wir unseren Weg wieder auf.


Als ich mich noch einmal umdrehe fällt mir auf wie deutlich sich die Landschaft im sehr ruhigen Wasser spiegelt, das ist doch noch ein Foto wert. Im richtigen Licht und mit buntem Laub im Herbst dürfte es noch deutlich besser aussehen und in Gedanken mache ich schon mal einen Termin für Oktober, mal sehen ob ich dann auch dran denke den umzusetzen.


DSC 0003Als ich ein ruhiges Plätzchen mit einer Bank und einem Fenster hinaus aus dem Wald entdecke, entscheide ich mich kurzerhand eine erste Teepause einzulegen. Die drei Damen sind auch schon etwas müde, ansonsten hätten sie heute morgen ja noch ein paar Stunden geschlafen, und legen sich gleich neben mich. Nach kurzer Zeit dösen sie ein und lassen mir Zeit den Anblick auf die Natur zu genießen.


Und dann erreichen wir die ehemalige Wohnstatt der hohen Herren von Kallenberg. Das Bauwerk wird gerade restauriert und Teile der Mauer sind neu verputzt worden. Schilder verweisen auf die Eigenverantwortlichkeit und raten davon ab sich zu nah an die Baustelle zu begeben. Eine Pause müssen wir aber einlegen, denn es ist niemand hier. Also packe ich mein Vesper aus und meine Begleiterinnen begeben sich auf eine kleine Entdeckungstour innerhalb der Burgmauern. Als Abeni plötzlich nervös wird schwant mir nichts Gutes und dann sind Stimmen zu hören. Und wie gewohnt wird es plötzlich sehr hektisch. Erst zwei, dann drei, dann vier Wandergruppen erreichen meinen Standort und sind wenig Geräuscharm was die Nervosität bei unserer Kleinsten noch deutlich steigert. Das bedeutet für mich die Flucht zu ergreifen, ist doch der begehbare Bereich innerhalb des Gemäuers nicht allzu groß. Als wir den Ort verlassen haben steigt auch noch eine Drohne mit nervigem Geräusch auf und ich denke so bei mir dass viele Menschen die Ruhe einfach nicht genießen können.


DSC 0003Durch ein blumenbewachsenes, dunkles Tal steigen wird wieder hinunter zur Donau und die Hunde rennen eilig zum Wasser hinab, Füße kühlen. Mir bleibt das versagt, ich scheue den anschließenden steilen Aufstieg um wieder hinauf auf dem Weg zu gelangen. Als uns ein Vierbeiner entgegen kommt sind dann ruckzuck alle wieder bei mir und ich nehmen die Leinen fest in die Hände. Eine junge Dame ist's und ich bin froh dass es nicht zu einem Schwätzchen kommt. Das gäbe hier auf dem Weg denn ja auch Radfahrer nutzen nur unnötige Hektik.


Über den Antoni Berg hinweg erreichen wir schließlich die kleine Kapelle an der wir schon öfter Halt gemacht haben. Es ist Zeit für eine ausgedehnte Pause und so setze ich mich mit den Wölfchen in den Schatten und genieße wieder die neu gefundene Ruhe. Bis zum Knopfmacherfelsen ist es noch ein Stück hin und hier treffen sich nur wenige Wanderer. Also Füße hochlegen und ein kleines Nickerchen machen, natürlich nicht ohne dass die Fellträger am nächsten Baum an langer Leine angebunden sind. Und dann ist es auch schon wieder Zeit dass wir den Rückweg antreten. Überall dort wo sich jetzt wieder kleine Menschengruppen treffen beschleunige ich das Tempo etwas, schon um in Abeni den Stress nicht wieder aufkommen zu lassen.


DSC 0003Als wir schließlich wieder unten im Donautal angelangt sind stürzen sich Banu und ihre zwei Kinderchen nochmals ins kühle Nass. Es ist mittlerweile doch ziemlich warm geworden und Banu trägt ja immer noch ihren "Wintermantel". Da tut das Kneippen gut und als Bonus verzögert es auch noch das Einsteigen ins Auto. Die drei würden sicherlich am liebsten hier bleiben, aber mit dem näher rückenden Abend muss ich mich auf den Heimweg machen.

Nach acht Wochen  war es Zeit dass wir uns mal wieder einen ganzen Tag in freier Natur gönnen und es hat sich wieder einmal gelohnt und Bilder sind es mal wieder mehr geworden als gedacht.


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15. März 2020
DSC 0041Im Herbst waren wir schon mal hier, jedoch bei weit ungemütlicherem Wetter. Heute erwartet uns nach dem nicht allzu schweren Aufstieg die Sonne und ich kann kaum glauben wie es hier aussieht. Der in dem kleinen Tal liegende See ist von einer dicken Schneeschicht bedeckt und oben auf dem Kamm hängt der Schnee über dem Abgrund. An einer Stelle hat sich ein großes Stück gelöst und ist den Hang hinunter gekugelt. Aiyana und Abeni fühlen sich sichtlich wohl dürfen die beiden doch, da weit und breit nichts "gefährliches" zu sehen ist, alleine umher streifen.


DSC 0072Auf der ersten Kuppe angekommen sieht man bei der klaren Luft sehr deutlich den Funkturm auf dem Grünten und die links daneben stehende Hütte. Vor Jahren waren wir einmal da oben. Wir drei machen jetzt erst mal eine Pause und genießen unsere Mitbringsel. Es ist noch sehr ruhig so kurz vor Mittag und die Fellnasen legen sich für ein kleines Schläfchen in den Schnee während sie von oben die höher stehende Sonne wärmt. Das Leben kann so herrlich sein.



DSC 0085 01Nach der ausgedehnten Pause ziehen wir auf dem Kamm entlang in Richtung Wertacher Hörnle und ich hoffe inständig dass Aiyana nicht zu nah an die Schneeüberhänge läuft. Sie würde einen ganz schönen Schreck bekommen wenn sich da plötzlich ein Stück ablöste. So umrunden wir den unter uns liegenden, zugeschneiten See und erreichen das Gipfelkreuz des Horns. Lange verweilen wir hier jedoch nicht da jetzt am Nachmittag doch deutlich mehr Menschen zu sehen sind die es uns gleich tun. Und Ausweichen ist hier oben gerade etwas unpraktisch da der Untergrund, je nachdem wo man steht, nachgeben könnte. Also ziehen wir kurzer Hand vom Kamm direkt hinunter in Richtung Hörnlesee. Durch die vollkommen unberührte Schneedecke stiefeln wir bergab und das grelle, vom Schnee reflektierte Licht, treibt mir die Tränen in die Augen. Aber herrlich warm ist es jetzt und ich muss erst mal meine Jacke loswerden. Wir durchqueren mehrere Furten in denen die sich der Schnee derart gesammelt hat dass ich hoffe nicht stecken zu bleiben.


DSC 0122Als wir schließlich den Waldrand erreichen marschieren wir unter den Bäumen weiter. Der schmale frisch ausgetretene Pfad zeigt uns den Weg da hier keinerlei Schilder mehr stehen. Dennoch erreichen wir, vorbei an der bewirtschafteten Ausflüglerhütte, am Ende wieder sicher den Parkplatz und machen uns, nachdem wir noch ein kurzes Päuschen eingelegt haben, auf den Heimweg.

Noch mehr Bilder finden sich wie immer in der Gallerie.


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