drauf clicken machts Bild größer

08. Februar 2020
DSC 0149Auf dem Parkplatz stehen wir noch im Schatten und doch können wir schon erahnen dass es dort oben viel Sonne geben wird. Hier unten ist es mit -6° aber noch sehr kalt und da heißt es erst einmal warm anziehen. Und dann geht es über die Brücke hinüber auf die andere Seite und die steil ansteigenden Serpentinen des Weges in Richtung Bergkamm hinauf. Mal sehen was uns da oben erwartet.


DSC 0156 01Der Moment in dem die helle Sonne mit ihren wärmenden Strahlen hinter dem Kamm der Nagelfluhkette empor steigt ist immer ein ganz besonderer. Eben noch froren die Finger und im nächsten Moment muss ich mich des dicken Winterpullovers entledigen. Noch ist der Weg dick mit Eis bedeckt und wir müssen beim weiter gehen vorsichtig sein um nicht auf der Nase zu landen. Selbst die Wölfchen rutschen immer mal wieder zur Seite und ich hoffen dass sie sich nicht noch einen Lauf vertreten.
DSC 0176Auf Höhe der ersten Alphütte ist die Schneedecke dann doch deutlich geschlossener und wir stapfen durch die Winterlandschaft, die Schneeschuhe sind aber nicht vonnöten und mir schwant dass ich das Gewicht wohl umsonst mit mir herum trage. Aber besser so als anders rum. Aiyana geht schon mal ein paar Schritte voraus und wartet, in der Hoffnung auf ein Leckerchen, einen Stock über uns. Damit die Damen keine kalten Füße bekommen habe ich dieselben vorab mit Vaseline eingeschmiert.


DSC 0171Und so geht es in strahlendem Sonnenschein den Kamm entlang in Richtung Prodel und Dennenberg. In den letzten Tagen waren wohl schon einige Wanderer auf dieser Route unterwegs, wir sind bis jetzt aber noch vollkommen alleine, was das Erlebnis um so entspannter macht. Eine Sonnenbrille wäre jetzt eine gute Sache, mit so intensivem Licht hätte ich heute jedoch nicht gerechnet. Na es wird auch so gehen.


Die Schattenseite der Nagelfluhkette. Skifahren ist zwar möglich, überlaufen ist es aber nicht.


DSC 0190Mittagspause! Auf dieser schneebedeckten Naturterasse setzte ich mich auf einen, aus der Schneedecke aufragenden Steinhaufen und genieße mit den Fellnasen erst mal die Ruhe, die Sonne und die herrliche Aussicht auf die Nagelfluhkette. Dann werden die kulinarischen Mitbringsel ausgepackt und auch für die beiden Wölfchen ist etwas leckeres dabei. Ich genieße meinen Tee bis zu dem Moment als Aiyana meint eine ihrer Pfoten in den Becher tunken zu müssen. Nichts als Blödsinn hat die Dame im Sinn.


DSC 0221Als ich so gemütlich in der Sonne sitze und die Ruhe genieße kommt das Töchterchen auf die Idee ihre Mama zum spielen zu animieren. Und wieder lerne ich etwas Neues. Diesmal ist es nicht Banu die deutlich die Oberhand behält, nein, auch Aiyana macht so manchen Punkt und die Körpersprache zeigt deutlich dass die Junge der Alten ihre Grenzen aufzeigt. Ihre Rute zeigt deutlich nach oben die Ohren und Augen fixieren Banu während diese mit angelegten Ohren ihren Blick an ihrer Tochter vorbei ausrichtet. Aiyana ist ihrer Mutter an Schnelligkeit und Wendigkeit um einiges voraus, in Sachen Kraft und Geschicklichkeit kann sie Banu jedoch nicht das Wasser reichen.


DSC 0269Und dann legt sich Banu entspannt in den Schnee und wir beide sehen uns eine Zeit lang in die Augen. Es macht sich wieder Ruhe und Entspanntheit breit und zu dritt bleiben wir noch eine ganze Weile auf unserem Ruheplätzchen liegen. Mit der Zeit fangen meine Augen an zu tränen, eine Folge der intensiven Sonneneintrahlung und der, leider, fehlenden Sonnenbrille. Ich würde gerne noch ein Stündchen verweilen bevor ich jedoch nichts mehr erkennen kann entscheide ich mich für den Rückweg. Andächtig ob der Stille des Augenblicks ziehen wir leise von dannen. Ein letzter Blick zurück auf die frisch renovierte Dennenberg Alphütte und das herrliche Fleckchen entschwindet hinter der nächsten Anhöhe die wir überqueren.


DSC 0331Auf dem Weg nach unten verlassen wir dann bald wieder den Schnee und nähern uns dem Ausgangspunkt. Ein kreisender Gleitschirmflieger löst bei Banu leichte Panik aus und ich habe alle Hände voll damit zu tun sie zu beruhigen. Auf dem steilen Abstieg ist ihr nach unten ziehen ziemlich anstrengend und ich verordne ihr etwas mehr Zurückhaltung indem sie hinter mir bleiben muss. Wie immer versuchen die Fellnasen die Rückreise zu verzögern und finden tausend Gründe erst mal hier und dann mal da zu schnüffeln, zu graben oder aus anderen Gründen zu verweilen. Schließlich kommen wir aber doch am Auto an und nachdem beide eingeladen sind, ich die Ausrüstung versorgt und den verbliebenen Tee getrunken haben geht es dann wieder zurück an den Bodensee. Die nächste Wanderung wird dann wohl schon im nahenden Frühling statt finden.

Und wer jetzt noch nicht genug gesehen hat darf sich gerne in der Bildergallerie umsehen.


Zurück

drauf clicken machts Bild größer

19. Januar 2020
DSC 0159Ein erster Blick auf den Hochgrat zeigt dass es doch deutlich mehr Schnee hat als bei unserem letzten Besuch. Und es ist kalt. Aiyana und Banu erkunden schon mal das Gelände und verfolgen gleich irgend eine Spur. Was für ein Bild die Spürnasen wohl von der Welt haben, einer Welt die für sie vor allem aus Gerüchen und nicht hauptsächlich aus Bildern besteht. Wir drei machen uns ungeachtet dieser Unterschiede gemeinsam auf den einsamen Weg in Richtung Gipfelkreuz des Imbergs.


DSC 0179Und bei Erreichen des ersten Plateaus werden wir sogar von wärmenden Sonnenstrahlen begleitet. Das bedeutet für mich erst mal die dicke Jacke loszuwerden sonst komm ich noch ins Schwitzen. Meine beiden Begleiterinnen hingegen traben gemütlich neben mir her und wenden ihre Aufmerksamkeit nur ab und an in Richtung der Waldränder. Es könnte ja jederzeit etwas Interessantes zu entdecken sein. Die Landschaft ist jedoch wie ausgestorben und ich höre keinerlei Geräusche außer die der Natur. So darf es den ganzen Tag gerne weiter gehen.


DSC 0189Vorbei an der einsamen Alphütte schnalle ich mir dann tatsächlich die Schneeschuhe an die Füße. Das verhindert beim Aufstieg das ständige Abrutschen nach unten was diese Tour erheblich anstrengender machen würde. Aber jetzt muss ich erst mal auf Banu warten die wohl erneut das Rascheln einer Maus unter der Schneedecke vernommen hat und fest an ihr Jagdglück glaubt. Die kleinen Nager habe jedoch nicht viel zu befürchten, ist ihre Erfolgsquote ist doch eher niedrig.


DSC 0205Im Bereich der Bergstation der Imbergbahn ist es dann mit dem Sonnenschein auch schon wieder vorbei und die träge Masse einer Nebelwand begrüßt uns hier oben. Was solls, der eigentliche Genuss ist die immer noch vorherrschende Stille und das Treiben der Fellnase die sich im tiefen Schnee gegenseitig hinterher jagen. Wir machen hier erst mal eine kleine Pause und der mitgebrachte heiße Tee schmeckt unter diesen Bedingungen mindestens doppelt so gut wie in den eigenen vier Wänden. Aiyana und Banu bekommen eine Portion Trockenfleisch und legen sich kurz darauf eingerollt in die weiße Landschaft. Als leichter Schneefall einsetzt habe ich fast das Gefühl einer Expedition weit ab von der Zivilisation. Wenn da nicht aus dem Hintergrund Partymusik zu uns dränge. Also weiter nach oben.


DSC 0250Als wir schließlich den Gipfel des Imbergs erreichen sind wir wieder vollkommen alleine. Im Bereich der Bergbahnen und Lifte sind ja immer ein paar Spaziergänger unterwegs aber jetzt haben wir die Natur wieder für uns. Die Schnüffelspezialisten gehen erst mal auf eine kleine Erkundungsrunde, es sind Spuren im Schnee zu sehen und bestimmt sind auch so manche Gerüche hängen geblieben. Vom Tal sehen wir nicht viel da der dichte Nebel jeglichen Einblick verhindert. Jetzt machen wir Mittagspause und etwas Entspannung. Zumindest ich, Mama und Tochter Wölfchen spielen lieber Angriff und Verteidung, Wettlauf, Dominanz und Unterordnung.


DSC 0287Banu packt Aiyana am Kragen, Aiyana wirft sich auf den Rücken, dann rennen beide wie wild im Kreis hinter einander her um dann das ganze wieder von vorne zu beginnen. Und auch die Junge ist nicht nachgiebig und "verbeisst" sich immer mal wieder in das dichte Fell ihrer Mutter. Alles nur Spiel und zu ernsthaften Konflikten kam es dabei noch nie. Wenn es der älteren Dame, Banu wird dieses Jahr immerhin schon zehn, wirklich mal zu bunt wird reicht ein strenger Blick und ein deutlicher Laut um Aiyana wieder auf Kurs zu bringen und von ihr ab zu lassen.


DSC 0322Als wir dann zum Heimweg aufbrechen sind die zwei wieder ein Herz und eine Seele und ich kann getrost auch mal die Langlaufleinen abnehmen. Wir machen uns also auf und ich beschließe diesmal quer durch die Landschaft zu gehen. Bergab geht das mit dem Schnee sehr gut und an den steilen Stellen muss ich etwas aufpassen um nicht abzurutschen. Für die Vierbeiner scheint die Welt nur aus Spiel zu bestehen. Jetzt kommt wieder "wir warten hier und erst wenn du zum Leckerlibeutel greifst kommen wir nach". Das geht schon seit einiger Zeit so und mir ist klar wie sehr sich die Wölfchen an ihre heiß geliebten Rituale gewöhnt haben. Was solls, egal wer hier wen erzogen hat, jeder darf auch einfach mal das Kommando übernehmen.


DSC 0383Und dann erleben wir auch noch dichter werdendes Schneetreiben sodass ich die dicke Jacke wieder aus dem Rucksack heraus kramen muss. Auf unseren Wanderungen zeigt sich die Natur eben immer wieder sehr wechselhaft und eigentlich muss ich stets auf alles vorbereitet sein. Trotz des dichter werdenden Schneefalls genießen wir die letzten paar hundert Höhenmeter auf dem Weg in Richtung Parkplatz und als wir unten angekommen sind öffnet sich die dichte Wolkendecke wieder und zum Abschied vom Hochgrat grinst uns nochmals die Sonnen direkt in die Augen.

Wer gerne noch mehr Bilder unserer Imbergtour sehen will darf sich in der Gallerie bedienen.


Zurück

drauf clicken machts Bild größer

31. Dezember 2019
DSC 0137Bevor am Abend die Gäste kommen und die große Knallerei los geht besuche ich mit den drei Wölfchen zur Morgenstunde den Gehrenberg. Die Inversionswetterlage hält vielleicht auch hier die Nebelschwaden weiter unten und ich freue mich auf wärmende Sonnenstrahlen. Und tatsächlich, durch die blattlosen, von Dunstschwaden durchfluteten Baumreihen quillt der lichte Schein und zeichnet gradlinige Muster auf die Wiese. Ein mystischer Anblick zumal rund herum die Landschaft nur sehr schemenhaft zu erkennen ist. Mal sehen ob wir in Richtung Linzgaublick mehr erkennen können. Also angeleint und ab gehts durch den Wald.


Dort angekommen zeigt sich jedoch auch hier die Umgebung in dichtes Grau getaucht. Der Nebel hängt angefroren an den Ästen und die Fellnasen setzen eben diese zur Untersuchung des Geländes intensiv ein. Da kann ich nicht mithalten, bin ich doch auf meine Optik angewiesen die durch diese Suppe nicht durch dringt. Aber alles halb so schlimm - es ist ruhig, ein einsamer Spaziergänger wird von uns konsequent ignoriert und so genießen wir zumindest den ruhigen Vormittag bevor es gegen Abend bei uns recht voll werden wird.

Aber einen Trumpf habe ich noch in der Tasche. Aiyana, Abeni und Banu landen, nach der Ankunft am Auto kurz in der Hundebox und ich ersteige den Aussichtsturm der hier am Gehrenberg steht. Und da zeigt sich dann die ganze Pracht dieser ach so düsteren Morgenstunden.


Der ganze Bodensee liegt mir wie in Watte verhüllt zu Füßen. Nur die Aussichtsplatform und die Höhenzüge schauen oben raus gerade so als ob sich da jemand beim verpacken nicht genug Mühe gegeben hätte. Ich frage mich unwillkürlich wie wohl hier oben der Sonnenaufgang ausgesehen hat als die ganze Szenerie in rotes Licht getaucht war.


Zurück

Hauptmenü