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17. November 2018
0001Mitte November und wir spazieren am Seeufer unter wolkenfreiem, tiefblauen Himmel vorbei an leuchtenden Bäumen. Ein leichter Wind vom See her zerrt immer mehr Blätter vom deutlich ausgedünnten Geäst und trägt diese davon. Die kleinen Wellen die ans Ufer laufen fügen dem Rauschen noch eine Note hinzu sodass man sich hinsetzen und meditieren möchte. Aber dazu kommt es natürlich nicht da meine drei Fellnasen immer wieder Neues entdecken.


0002Mit großem Interesse betrachten sie das Werk eines unbekannten Künstlers. Mir sagt das ganze nicht so viel, die Spitznasen scheinen die Nachricht des bemalten Wurzelstockes bestens zu verstehen. Aber es wird wohl eher der Geruch der verwendeten Farben sein und weniger die optische Komposition aus Orange, Blau und Rot.


0006Und dann finden die drei auch noch tolles Spielzeug! Äste zum zerkleinern. Wenn ich es nicht besser wüsste würde ich von reiner Zerstörungswut reden. Sie scheinen es jedenfalls sichtlich zu genießen. Als dann am Horizont unvermutet ein Radfahrer in dieser Idylle auftaucht ist wieder Hektik angesagt. Aiyana entdeckt ihn als erstes, Abeni bekommt ihre aufgeregte Körpersprache mit und will unbedingt Hilfe leisten. Also sammel ich die drei Damen wieder ein, wobei Banu auch ohne gesonderte Aufforderung meinem Wunsch die Szene zu verlassen nachkommt und ziehe weiter.


0010Mit den vielen Möwen die hier unterwegs sind könnten wir uns genau so gut an irgend einem Meer befinden. Immer mehr Wasservögel verlassen uns im Winter nicht mehr oder reisen vom Norden hier her um die kalte Jahreszeit an den Ufern des Bodensees zu verbringen. Und die vielen Passanten haben natürlich auch immer reichlich Futter dabei, sodass sich das "Federvieh" die Nahrungssuche bald noch komplett abgewöhnen wird.


0020Das Argendelta bildet, aufgrund des mangelnden Wassers, eine immer größere Kiesfläche. Kaum dass der Fluss noch die letzte Barriere zur offenen Seefläche durchbricht, bis auf zwei kleine Ärmchen liegt jetzt eine "Seenplatte" vor mir. Wir machen das Beste draus - mehr Auslauf für die Fellnasen. An der äußersten Spitze der Landzunge setzen wir uns dann alle zusammen und ich genieße die letzten wärmenden Sonnenstrahlen, bald wird es sicher kalt da merklich mehr Wind aufkommt. Dann bemerke ich die zunehmende Zahl an Spaziergänger welche sich unserem Ruheplatz nähern und frage mich was die hier wohl alle suchen, bis mir plötzlich ein Licht aufgeht ...


02030... oder besser untergeht. Auch hier treffen sich wohl mittlerweile die Menschen um sich in großen Horden dieses Naturschauspiel anzusehen. Später lese ich nach dass es sich hier ums "sunset chasing" dreht, das Verfolgen des Sonnenuntergangs. Uns ist das aber entschieden zu viel Trubel also machen wir uns auf den Heimweg.

Noch mehr Bilder gibt es wie schon öfter hier in der Gallerie.


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02. November 2018
0001Als über dem Nebelhornmassiv die Sonne aufgeht bin ich, in Begleitung von Banu, Abeni und Aiyana bereits unterwegs. Es ist Freitag und der fast leere Parkplatz lässt mich auf einen ruhigen Tag zwischen Riedberger Horn und Weiherkopf hoffen. Aus dem Tal pfeift uns noch der dort fahrende Zug hinterher, aber mit dem Erreichen der ersten Alphütte sind wir dann schon so weit entfernt dass in mir ein beruhigendes Gefühl der Einsamkeit aufkommt. Herrlich.


0011Vor uns schlängelt sich der Weg in sanften Windungen das Tal entlang und der vor uns liegende Wald gibt den Blick auf das Riedberger Horn frei, welches wir heute nicht direkt besteigen. Die freie Alpfläche unterhalb des Gipfels werden wir für die Mittagspause nutzen bevor wir über den Gratweg zum Weiherkopf und über die Bergstation der Hörnerbahn den Rückweg antreten. Die einzige Störquelle sind die zwei Waldarbeiter die hier am abholzen sind, ansonsten wäre jetzt es sehr still. Auch Abeni findet die zwei Gestalten sehr suspekt, klemmt schon mal die Rute ein und scheint zu sagen:"Schnell weg hier".


0015Abeni und Aiyana führen mal wieder eine ihrer Diskussionen. Ein tiefer Blick in die Augen und abwarten wie das Gegenüber reagiert. Dann entweder Angriff oder Rückzug, je nachdem welche Chancen sich die Fellnase ausrechnet. Das ganze endet dann häufig in einer wilden Verfolgungsjagd die nur Dank des energischen Eingreifens seitens Banu beendet werden kann.


0017Und dann müssen die aufgestauten Hormone wieder raus, vor allem Abeni schüttelt sich dann, eigentlich Grundlos, sehr energisch. Das hilft dabei wieder runter zu kommen und den Weg in Ruhe fort zu setzen. Ich sehen den beiden immer wieder gerne bei ihren "Rangkämpfen" zu, egal ob hier in freier Wildbahn oder zu Hause im Garten.


0029Bei dieser Security Truppe brauche ich mir um zwielichtige Gestalten keine Sorgen zu machen. Auf der Ebene unterhalb des Riedberger Horns angekommen packe ich erst mal unsere Verpflegung aus und sehe die drei zusammen stehen. Jede scheint einen anderen "Sicherheitssektor" zu überwachen und ich kann mich darauf verlassen dass niemand sich unserem Aufenthaltsort annähert ohne dass ich davon in Kenntnis gesetzt werde. Das verteilen der "Fresspakete" beendet dann die Überwachungsaktion sehr schnell, jetzt gilt wieder einmal "wer zuerst kommt, frisst zuerst".


0036So eine verlassene Alphütte wäre doch ein Traum als Wochenendhaus, nur es bleibt ja nicht so. Im Sommer ist hier stets was los erst mit dem Herbst wurden jetzt alle Höfe wieder geräumt und liegen wie seit Jahren verlassen da.


0039Nicht weit von uns entfernt liegt auf den Gipfeln schon deutlich der gefallene Schnee der letzten Tage. Bei dem Anblick fröstelt es mich etwas zumal sich jetzt auch über uns der Himmel deutlich zuzieht. Für Heute sind ab dem späteren Nachmittag Regenfälle vorher gesagt und bei Temperaturen um fünf Grad wäre das doch deutlich unangenehm. Also auf, wir setzen unseren Weg fort.


0042Mal rauf, mal runter geht es über den Ochsenkopf dem Weiherkopf und der Bergstation der Hörnerbahn entgegen. "Dank" der Bahn begegnen uns jetzt doch ein paar Spaziergänger und meine Begleiterinnen sind wieder deutlich zurückhaltender als zuvor. Der Abstieg wird dann bereits vom "Kampf" gegen die bergab rasenden Leih-Trikes bestimmt. Immer mal wieder heißt es auf die Seite springen, kommen die Seifenkisten doch sehr flott von oben an. Ich bin froh als wir die Straße wieder verlassen können und den Rest des Weges in der gewünschten Ruhe zurück legen können. Am Parkplatz angekommen fängt es dann auch bald an zu tröpfeln, mal wieder Glück gehabt.

Für alle Vielgucker gibt es hier noch mehr Bilder.


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26. Oktober 2018
0005Bevor morgen der große Wetterumschwung mit Regen und Schnee, ab 1000m, bei uns ankommt haben wir uns heute recht früh aufgerappelt um die für dieses Jahr verlassenen Alpen auf dem Prodel und dem Dennenberg zu "besuchen". Unter der Woche dürfte hier niemand außer uns unterwegs sein und ich freue mich auf einen sehr ruhigen und entspannten Tag. Gemeinsam mit uns steigt auch die Sonnen empor und beleuchtet die gegenüber liegenden Hänge der Nagelfluhkette. Der Parkplatz der Hochgratbahn füllt sich langsam und verspricht dort drüben für einigen Trubel zu sorgen. Kein Problem für uns, wir sind mutterseelenallein.
0008Und so einsam wandern wir die Serpentinen des Weges höher und höher und erreichen schließlich auch den Kamm der uns in Richtung Dennenberg führen wird, die wärmende Sonnen wirft die uns begleitenden Schatten in die Tannen, Peter Pan lässt grüßen. Die Stille umhüllt uns, wir hören weder Kuhglocken noch irgendwelche Geräusche die an die für dieses Jahr beendete Arbeit auf den Alpen erinnert, so darf es den ganzen Tag bleiben.


0011Eine erste Pause legen wir kurz vor dem Erreichen des Prodels ein. Eine heiße Tasse Tee, es ist mit unter zehn Grad doch noch etwas frisch und ein munterer Wind weht auch. Aus der Entspannung wird aber erst mal nichts da meine drei Begleiterinnen sehr Nervös sind. Sie starren ständig auf den nahe gelegenen Waldrand und schrecken immer wieder hoch. Ich kann jedoch nichts erkennen und erkläre die Fellnasen kurzerhand für "durchgeknallt". Da sie aber keine Ruhe geben wird wieder alles eingepackt und wir setzen unsere Aufstieg fort. Erstmal durch das auch so aufregende Waldstück hindurch in dem Aiyana auch gleich ...


0014... den Grund für ihre ach so große Nervosität zeigt. Dieser Baumstumpf wird umgehend als "Angreifer" enttarnt, ich muss zugeben er hat eine gewissen Ähnlichkeit mit einem Bison. Die Stirn auf der rechten Seite und der Ansatz eines Hornes sind mit etwas Fantasie zu erkennen. Sie knurrt ihn böse an und klemmt ihre Rute zwischen die Hinterläufe sodass ich etwas Mühe habe sie an dem "schlafenden Riesen" vorbei zu führen. Ich denke mir noch "den kann sie aber von unserem Pausenplatz aus nicht erkannt haben" als wir die nächste freie Wiese erreichen und siehe da ...


0015... der eigentliche Grund für die innere Unruhe der Wölfchen zeigt sich erst jetzt. Hier ist gerade eine kleine Gruppe Gemsen beim Frühstück. Aufgeschreckt durch unser Auftauchen machen diese sich auf den Weg in den steilen Nordhang, dort wollen sie sich wohl im Wald verstecken. Die Fellnasen an der Leine bin ich erleichtert über das vorherige Verhalten meiner Begleiterinnen, die Leinen sind angelegt und die Situation schnell im Griff. Nicht auszudenken wenn Aiyana oder Abeni die Verfolgung aufgenommen hätten, gibt es hier doch sehr steile und felsige Abhänge über die man leicht abstürzen könnte.


0022Auf dem höchsten Punkt der Runde, dem Dennenberg, angekommen, und wir sind flott vorangekommen, halten wir eine genüßliche Mittagspause ab. Das Vesper haben wir uns auch verdient und die Damen freuen sich über die mitgebrachten Putenhälse.


0023Ein Blick zurück auf den Aufstieg und die, bei unserer letzten Tour hier oben, noch völlig zerstörte Alphütte, zeigt den zurück gelegten Weg in vollkommener Einsamkeit, so haben wir es gerne. Der Wind legt hier oben noch etwas zu und die von Westen her ziehende Wolkenwand lässt mich schon das Wetter von morgen voraus ahnen. Ich hoffe dass es nicht schneller zu uns zieht wie voraus gesagt, Regen wäre jetzt äußerst unangenehm.


0033Während des Abstieg zeigen sich dann doch noch vereinzelt andere Wanderer die von Banu misstrauisch überwacht werden. Zu unserem Glück sitzen wir gerade auf einer Anhöhe und können die Zweibeiner unten entlang ziehen sehen, kein Risiko für Banus Familie, Abeni bereitet sich aber schon mal, wie gewohnt auf ihre Flucht vor und sondiert "Auswege".


0040Die Fremden Immer fest im Blick sitzt sie hier noch wie ein Engel die kein Wässerchen trüben kann, sollten die Menschen sich jedoch nähern würde sie urplötzlich aufspringen und im Unterholz Schutz suchen. Als wir weiter absteigen hält sie sich schon mal etwas Abseits und analysiert jedes Teilstück des Weges bevor sie selbiges betritt.


0041Ein Radfahrer der mit Hilfe seines Elektroantriebs den steilen Anstieg durch das Fuchsloch in Angriff genommen hat sorgt dann für etwas Panik in unserer Gruppe. Die Aussage dass er uns nicht erschrecken wollte hilft mir dabei nicht weiter und ich muss dafür Sorge tragen dass wir nicht in alle Himmelsrichtungen auseinander rennen. Hier sollte das Radeln wirklich untersagt werden. An der, nur noch mit wenig Wasser gefüllten, Weissach geht es am Nachmittag dann wieder unserem Ausgangspunkt entgegen. Und entgegen meiner Einschätzung dass alle Alpen mittlerweile verlassen sind kommen wir doch noch an einer Gruppe Ziegen, eingepfercht in eine Weide mit stromführendem Zaun, vorbei. Hier gilt nochmals erhöhte Aufmerksamkeit da der Kontakt mit so einem Zaun schon für so manche Panik bei den Wölfchen gesorgt hat.

Am Auto angekommen bin ich dann doch ganz froh dass der Großteil der Strecke so einsam und verlassen von uns beschritten werden konnte. Der Herbst ist eben die schönste Zeit des Jahres für solche Touren.


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